Kloster Hardehausen
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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis_Höxter > Warburg > Kloster Hardehausen
Einleitung
Zeitschiene vor 1803
Name
- 1036 „Hersuithehusen" ; 1155 „Herswithehusensis"; 1173 „Hersuedensis"; 1215 „Herswethehusen"; 1221 „Hersedehusen"; 1238..Hirswidehusen"; 1290 „Herwydehusen".
Ursprung
- 1036 schenkt der Paderborner Bischof Meinwerk den Zehnten des Herrenhofes Hardehausen dem Stift Busdorf in Paderborn
- 1140 gründete der Paderborner Bischof Bernhard I. in Hardehausen ein Zisterzienserkloster;
- Die Stiftungsurkunde von 1150 enthält neben der Aufzählung der Dotationen das Privileg der Zehntfreiheit.
- 1155 nimmt Papst Adrian IV. das Kloster in seinen Schutz
- 1292 wird ein Weberhaus in Hardehausen erwähnt
- Quelle der Früherwähnungen: Schmitz-Kallenberg, Monasticon, S. 32; Westfälisches Urkundenbuch (WUB) I. Cod. Nr. 127; II. Cod. Nr. 362; IV. Nr. 59; 97; 275; 2107, 2188; V. Nr. 110
Gerichtsbarkeit
- Im Jahre 1430 erwarb das Kloster die patrimoniale Gerichtsbarkeit über die Orte Scherfede, Rimbeck, Bonenburg und Nörde.
Ausbreitung
Hardehausen besiedelte die Tochterklöster Marienfeld, Bredelar und Marienfließ.
Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779
- 1779 Kloster Hardehausen
- Explication (Status): Abtey
- Possesor (Inhaber): Bernhardiner Mönche
- Amt: Dringenberg
- Distrikt: Warburger District
Zeitschiene nach 1802
Besetzung
- in der Blütezeit 40 Chormönche, 300 Laienbrüder!
- 1803 zählte der Konvent nur noch 25 Professen.
Umfang des Wirtschaftsbetriebes
- 1803: Eigenbehörige: Das Kloster besaß 181 Spann- und 1 210 Handdienste.
- 1803: Die Einnahmen aus der Hauptrezeptur Hardehausen und den Rezepturen Nieheim, Borgentreich, Warburg, Volkmarsen und Fritzlar betrugen aus Eigenwirtschaft und Verpachtung — einschließlich der ca. 7500 Morgen Forsten — sowie aus Rechten und Gefällen ca. 14.200 Rt., aus dem Gartenland von 25 Morgen 214 Rt., von den 981 Morgen Wiesen und Weiden 17.912 Rt.
Viehbestand
- 1803: Der Viehbestand betrug 24 Pferde, 102 Kühe, 9 Ochsen, 4 Bullen sowie die dazugehörige Nachzucht, 739 Schafe, 9 Fischteiche (16 Morgen).
Mühlem
- 1803: 2 Mühlen in Borgentreich
Gebäude
- 1803: Klostergebäude mit der Ökonomie, dazu die entsprechenden Wohngebäude, Scheunen und Stallungen in Hardehausen, Bonenburg, Scherfede, Rimbeck, Nörde, Warburg, Borgentreich und Fritzlar.
Säkularisation
Die ehemalige Abtei Hardehausen der Cistercienser nach den Regeln Bernards von Fontaines wurde am 29.01.1803 aufgehoben und säkularisirt. Bald darauf erhielt das nunmehrige adelige Haus Hardehausen der französiche General Kellermann als Donation.
Nach der Säkularisation wurde die Abteikirche abgebrochen. Das Kloster 1961 Jugendhaus des Erzbistums Paderborn.
Literatur
- Kuhne, W.: Die Gründung des Klosters Hardehausen durch Bischof Bernhard I. In: Paderbomensis ecclesia. Beiträge zur Geschichte des Erzbistums Paderborn. Festschrift für Lorenz Kardinal Jaeger zum 80. Geburtstag am 23. September 1972. 1972.
- Schöne, K.: Kloster Hardehausen in, Westfalen. Sein Güterbesitz u. seine wirtschafts- u. verfassungsgeschichtliche Entwicklung bis zum Ende des 14. Jahrh. Münst. Dissert. Salzburg, 1914.
- Brand, A.: Die ehemalige Zisterzienser-Abtei Hardehausen in Zeitschrift Westfalen, 13. Jahrg. 1927, S. 121 ff.
Literatur-Suche
- Volltextsuche nach Hardehausen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archiv
- Staatsarchiv Münster, Bestand Hardehausen
- Umfang: 891 Urkunden um 1130-1796, 119 Akten 1399-1802 (15 Kartons),
- Inhalt: Ordensangelegenheiten, Kirchensachen, Besitz u. Rechte, Lehen, Patrimonialgericht, Wirtschaft, Einkünfte, Streitigkeiten u. Vergleiche mit Nachbarn.
- Findbuch A 276I u. II .
- Inhalt: Ordensangelegenheiten, Kirchensachen, Besitz u. Rechte, Lehen, Patrimonialgericht, Wirtschaft, Einkünfte, Streitigkeiten u. Vergleiche mit Nachbarn.
- Umfang: 891 Urkunden um 1130-1796, 119 Akten 1399-1802 (15 Kartons),
Verweise zu Archivalien
- Kopiare, Güter- u. Heberegister in Msc.; in AV Paderborn, in der Theodorianischen Bibliothek Paderborn sowie im Guts- u. Klosterarchiv Willebadessen (Besitz des Frh. v. Wrede zu Willebadessen). Einige Urkunden auch im Staatsarchiv Marburg.