Klempner
Klempnerspruch: Nicht alles was leckt, ist ein Fall für den Klempner!
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Handwerk
Im Mittelalter gehörten Klempner zu den Schmieden. Seit dem 16. Jahrhundert gründeten sie eigene Zünfte.Die Klempnerei war zunächst ein rein städtisches Handwerk. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelten sich Klempner auch in den ländlichen Städten und Flächen an. Die Lehrzeit umfasste 3 bis 4 Jahre, danach 3 Jahre wandern und als Meisterstück eine Lampe und eine Laterne machen. [1]
Namensvarianten
Klempner, Flaschner, Spengler, Blechenschmied, Blechschläger, Blickenschläger, Klamperer , Laminarius (lat.), Laternenmacher
Arbeitsmaterial
Der Klempner verarbeitet um 1800 hauptsächlich Eisenblech, verzinntes Eisenblech oder auch Kupfer- und Messingblech. Er lötete Kupfer und verzinnte oft auch Messingblech.
Werkzeuge des Klempners
Der Klempner benurte die gleichen werkzeuge wie der Kupferschmied. Im Gegensatz zum Schmieden wird der Werkstoff bei der Herstellung von Blechwaren nur kalt verarbeitet. Hierzu verwendet der Klempner verschiedene Ambosse, Teller-, Schweif- und Treibhämmer, Faustkeile, Schlegel, Zangen, Lötkolben und Blechscheren.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch in den kleinen Handwerksbetrieben zunehmend Biege- und Rundungsmaschinen bei der Fertigung von Rohren und Rinnen eingesetzt. [2]
Arbeitsbeispiel beim Regenrohr
Bei der Herstellung eines Regenrohres wurde zunächst ein rechteckiges Stück Zinkblech in der gewünschten Größe angerissen und anschließend mit der Blechschere ausgeschnitten. Dann wurde es in eine Rundungsbank eingespannt und in eine entsprechende Form gebracht. Zum Schluss wurde das Bleck an den überlappenden Seiten zusammengelötet.
Andere Blechwaren fertigte man ähnlich, wobei scharfe Kanten und Ränder so gebogen wurden, dass sie einen runden Wulst bildeten.
Vertigungsprodukte
Ende des 18. Lahrhunderts besteht seine Fertigungspalette unter anderem aus:
- Laternen, wie Blend- Kunst- und Zauberlaternen (Laterna magica), auch Holzlaternenen
- Sprachröhren, Trichter
- Lampen, Leuchter
- Heber, Feuerzeuge
- Siebe, Durchschläge, Reibeisen
- Flaschen, Ofenröhren, Rinnen, Handeimer, Backformen, Büchsen, Löffel
- Perspektivröhren (Fernrohre), Wetterfahnen und Knöpfe (mit Spitzen) auf den Häusern (Blitzableiter).
- Blechbedachungen mit Weißblech an Türmen und Gartenhäusern
Arbeitsergänzung durch Lackierung
Ein Klempner lackierte auch selbst hergestellte Produkte, so Beispielsweise:
- Dosen, Leuchter, Lampen, Körbchen, Auftragbleche (Servierbleche) Kaffee- und Teegeschirre, Schreibzeuge und beispielsweise Federrohre. [3]
Rechenpfennig
Die Klempner prägten auch Rechenpfennige , welche als Spielgeld noch bis ins 19. Jahrhundert geprägt wurden.
Umstellung durch Fabrikatonen
Durch die Erfindung der Blechbearbeitungsmaschinen hat die Klempnerei eine große Umwandlung erfahren. Mitte des 19. Jahrhunderts wird bereits meist fabrikmäßig betrieben, und es haben sich mehrere Sonderzweige herausgebildet, wie
- Bauklempnerei
- Erzeugung von Warenumhüllungen
- Spielwaren
- Lampenfabrikation etc.
Berufliche Fortbildungsschulen
Zur Förderung der Klempnerei sind Blecharbeiterschulen gegründet worden
Literatur
- Schröder, Klempnerschule (3. Aufl., Weimar 1895)
- Dreher, Katechismus der Klempnerei (Leipzig 1902, 2 Tle.)
- Winter, Der praktische Klempner (Berlin 1903)
Zeitungen
- »Deutsche Klempner-Zeitung« (Berlin seit 1881)
- »Voran« (früher »Flaschnerzeitung«, Kannstadt seit 1894)
- »Berliner Klempner-Zeitung« (Berlin seit 1901)
Museum
- Dampf-Land-Leute-Museum Eslohe
- Freilichtmuseum am Kiekeberg, Handwerk
- Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum