Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/139
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Medaillen in den Kirchspielen und die Namens-Verzeichnisse desselben in der Sakristei der Kirche aufbewahrt werden sollen.
Datei:Kriegsdenkmünze für Nicht-Combattanten
Am 7. Januar 1815 erließ König Friedrich Wilhelm III. aus Wien eine Order, nach welcher auch denjenigen Personen, welche nicht zum fechtenden Stande gehören, z. B. Chirurgen, welche ebenfalls im Feuer thätig gewesen, eine Denkmünze für den Feldzug von 1813 -- 1814 erhalten sollten. Sie hat statt der runden eine ovale Form und wurde nicht aus dem Metall eroberter Geschütze, sondern aus Eisen angefertigt. Statt der Inschrft: Preußens tapferen Kriegern erhielt sie die Worte: Für Pflichttreue im Kriege. Sonst sind die Embleme und Inschriften ganz dieselben, wie auf der Denkmünze für Comattanten, es ist daher hier nur diejenige Seite abgebildet, welche die unterscheidende Inschrift trägt. Auch das Band ist anders als für Combattanten, denn es ist in der Mitte weiß statt orange und folgt dann erst zu beiden Seiten ein schwarzer, am Rande aber ein Orangestreifen.
Der jetzige Canton Neufchatel, zu Deutsch Neuenburg, gehörte früher und zwar seit dem Jahre 1707 zu Preußen, wurde dann 1806 während der Herrschaft Napoleon I. an Frankreich abgetreten, kam aber 1815 wieder an uns. Das mochte wohl einigen der dortigen Einwohner der Entfernung wegen nicht gefallen, und so kam im Jahre 1831 eine kleine Rebellion zu Stande, die indessen sehr bald niedergeworfen wurde. Für die Treugebliebenen, welche die Regierung gegen den Aufruhr vertheidigt hatten, stiftete König Friedrich Wilhelm III. am 18. Januar 1832, also am Krönungstage, ein Ehrenzeichen, welches in einer silbernen Medaille bestand, die an einem Bande im Knopfloche, vom Militair auf der Brust getragen wird, welches Band aus den vereinigten Farben Preußens und Neufchatels, also schwarz-weiß am Rande und roth-gelb in der Mitte, gewebt war. Auf der Vorderseite zeigt die Medaille den Namenszug des Königs F. G. III., von der französischen Umschrift umgeben: Fidelité au devoir et à la patrie (treu der Pflicht und dem Vaterlande), weil in Neufchatel französisch gesprochen wird. Auf der Rückseite befindet sich das Wappen des Fürstenthums, von einem Lorbeer- und einem Eichenzweige umgeben. Diese Medaille wurde am Meisten in Neufchatel, aber auch in dem damals noch ausschließlich aus Neufchatelern bestehenden Garde-Schützen-Bataillon verleihen, ist jetzt aber, da sie überhaupt nicht weiter verliehen wurde, schon sehr selten geworden.
Diese Medaille stiftete König Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1835 zur Verleihung an Soldaten fremdherrlicher Armeen, und zwar am schwarz und weißen, also dem Kriegsbande, für solche, welche bereits vor dem Feinde gestanden, und am weißen Bande mit orange Streifen am Rande, als dem Bande des Rothen Adler-Ordens, für Diejenigen, welche sich nur im Frieden durch eifrige Pflicht-Erfüllung ausgezeichent. Sie ist von Silber, in der Größe eines Viergroschenstücks, hatte damals den Namenszug der Königs F. W. III. unter einer Krone