Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/124
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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872) | |
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kommt und haben die Leute, welche in der Mitte sind, sofort die etwa noch vorhandenen Lücken des 2ten und 3ten Gliedes auszufüllen. Die bei der Formation zuletzt ankommenden Leute haben sich vorzusehen, daß sie nicht in die gefällten Gewehre des etwa schon geschlossenen Quarrées laufen, sondern müssen sich zwischen denselben hineindrängen, auch muß das 1ste Glied während dieser Zeit kurz die Gewehre in die Höhe nehmen.
Wird das Gewehr in Ruh gesetzt und über resp. ab genommen, so nimmt Alles die Front nach dem vorderen Zuge. Geht das Quarée zurück und es erfolgt das Comando Schützen aus der Tête und den Flanken vor, so machen die vorher bestimmten Leute (in der Regel die rechten oder linken Flügelleute der Sectionen des Têtenzuges und die rechten resp. linken Flügelleute der hinteren Züge) Front, feuern, laufen dicht bei der Colonne mit, laden, bleiben stehen, feuern u.s.w. Sind die aufgelösten Schützen soweit von der Colonne entfernt, daß sie die Compagnie bei der Quarréeformation zu spät erreichen würden, so formiren dieselben um ihren Zugführer ein sogenanntes Knäul. -- Erfolgt das Signal "Quarrée formiren", so haben sich die Schützen, nachdem sie Kehrt gemacht, sofort nach ihrem Zugführer umzusehen, bleibt derselbe stehen und hält den Säbel in die Höhe, so sammeln sie sich in einem dichten Kreise, die Front nach außen, um ihn, die vorderen Leute fällen das Gewehr, die hinteren machen fertig. Das Feuern erfolgt hierbei immer auf das Commando des Führers, nicht einzeln, weil eine Salve nicht nur in einem Augenblick eine größere Wirkung als einzelnes Feuer hervorbringt, sondern auch, weil sie die heranstürmenden Pferde erschreckt und dadurch zum Ausweichen veranlaßt.
Hat der Soldat bei dem Exerziren der Compagnie gut aufgepaßt, so sind nur noch einzelne Sachen, welche er beim Exerziren des Bataillons zu lernen hat. Es ist dieses die verschiedenen Aufstellungen und Colonnen, die Formation der Schützenzüge und die Quarrée-Formation.
Ist das Bataillon in Linie aufgestellt, so steht auf dem rechten Flügel der 1ste Zug, es folgen dann die Züge nach der Nummer, so daß auf dem linken Flügel der 8te Zug steht.
Auf dem rechten Flügel jeden Zuges steht der Zugführer und hinter demselben der rechte Flügel-Unteroffizier. Zwischen dem 4ten und 5ten Zuge steht die Fahnensection, gebildet aus 6 Unteroffizieren zu 2 Gliedern rangirt, von denen der in der Mitte des 1sten Gliedes stehende der Fahnen-Unteroffizier ist. Die linken Flügel-Unteroffiziere sowie die übrigen Unteroffiziere (schließende Unteroffiziere genannt) stehen hinter der Front 2 Schritt vom 3ten Gliede entfernt. Die Herren Offiziere, welche keine Züge führen, (schließende Offiziere genannt), stehen 2 Schritt hinter der Unteroffizier-Linie entfernt. Hinter dem rechten Flügel des 5ten Zuges die Spielleute des Bataillons.
Der Herr Bataillons-Commandeur hält vor der Mitte des Bataillons. Ist das Bataillon zur Besichtigung aufgestellt, so stehen die Spielleute auf dem rechten Flügel des Bataillons, mit 6 Schritt Abstand und dem 2ten Gliede des Bataillons ausgerichtet. (Siehe die 1ste Abbildung in dem Capitel von den Bewegungen im geschlossenen Trupp.)
Bei der Aufstellung des Bataillons in Linie ist die Fühlung immer nach der Fahne, ganz gleich, ob die Richtung links oder rechts ist; es müssen sich die Leute bei den Kompagnien über der Fahne daran gewöhnen, bei der Richtung rechts die Fühlung nach links zu halten. Beim Avanciren, d. h. beim Vormarsch in dieser Formation, ist die Richtung ebenfalls nach der Fahne und haben die Leute der Compagnie über der Fahne, also der 1ste, 2te, 3te und 4te Zug