Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/107

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[106]
Nächste Seite>>>
[108]
Instructionsbuch fuer den Infanteristen.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



H. Uebungen an der Leiter.

      1. Steige-Uebungen an der vorderen und hinteren Seite der Leiter wie am Sprossenständer.

      2. Klimmen wechselseitig mit Nachgriff und Uebergriff. -- Die Hände erfassen hierzu dei Sprossen oder die Holme, auch kann das Klimmen mit halb Holm-, halb Sprossengriff geübt werden.

      3. Hinauf- und Herabstemmen an der vorderen Seite der Leiter, wozu sich die gestreckten Beine mit dem inneren Fußrand auf die Holme legen.

      4. Tiefsprung aus Langhang an der hinteren Seite der Leiter.

      5. Wage auf einem Arm.

      6. Heraufziehen und stemmen aus Langhang an der vorderen Seite der Leiter in den Stütz und langsames Herabsenken bei gestreckten Armen aus diesem in jenen. --

      Diese Uebung wird ähnlich wie die entsprechende Uebung am Querbaum ausgeführt, beim Herabsenken mit gestreckten Armen kommen aber besonders die Armstrecker, Fingerbeuger und die Bauchmuskeln zur Sprache, durch letztere werden die gestreckten Beine scharf gegen die Holme gedrückt, um so eine ruhige langsame Ausführung der Uebung zu ermöglichen.

J. Tiefsprunggestell.

      Bei allen Tiefsprüngen kömmt die Schwere des Körpers sehr zur Sprache, dieselbe wirkt durch die Fallkraft des Körpers so entschieden auf die Fuß- und Kniegelenke, daß man bei diesen Sprüngen recht sorgfältig vorgehen muß, zumal gerade Sprünge von der Höhe in die Tiefe sehr häufig in der Praxis des Soldaten vorkommen dürften.

      Zur Einübung kommen die Tiefsprünge

1. aus Grundstellung vorwärts und seitwärts (Seitsprung),
2. aus Schrittstellung rechts, links.
3. aus dem Sitz unter Abdrücken mit beiden Händen.

      Der weiche elastische Niedersprung muß bei Schulterhöhe gründlich erlernt werden, die Knieen dürfen sich nur bis zum rechten Winkel beugen, geht man tiefer hinunter, so können die Schenkelstrecker nicht so gut der Fallkraft des Körpers entgegenarbeiten, die Kniee müssen wie bei der Kniebeugung auswärts gestellt sein, um durch diese breitere Basis einer etwaigen Seitwärtsneigung des Körpers vorzubeugen und fest beim Niedersprung stehen zu bleiben, ebenso müssen besonders die geschlossenen Füße auswärts gestellt sein, sonst könnte man sich leicht Fußverstauchungen zuziehen. Ist für eine weiche Niedersprungstelle gesorgt, so kann man die Tiefsprünge aus Grund- und Schrittstellung vom 10 Fuß Höhe ausführen, bei größeren Höhen müßte man den Sprung aus Sitz resp. aus Langhang zur Anwendung bringen. Ist der Uebende in er Form des Sprunges recht sicher, dann würde man von entsprechender Höhe die Tiefsprünge mit Gewehr, im Exerzir-Anzuge und mit feldmarschmäßiger Ausrüstung üben.

      Wir wollen schließlich noch der Vollständigkeit wegen die

K. Uebungen mit dem Sturmlaufbrett

amführen, wenn dieselben auch nicht gerade in den vorhandenen Instruktionen angegeben sind. Die Vorübungen bestehen im Hinauf- und Herabgehem, und im Hinauflaufen mit 3 resp. 2 Schritt, Absprung seitwärts oder vorwärts über die Brettkante. Sicherer Anlauf, richtiger Absprung vom Brett das etwas elastisch nachgiebt, und gerade Haltung bein Niedersprung, müssen hier schon anerzogen werden. Der Sturmlauf selbst mit freiem Anlauf kann alsdann mit 2 resp. 1 Schritt auf dem Brett, mit Benutzung des Schnursprunggestells, wobei die Schnur zum Hoch- und Weitsprung gelegt wird, und schließlich mit Gewehr recht