Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/093

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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den Längsliegehang aus Langhang durch ruhiges Beugen der Arme und Emporheben der Beine aus, doch gehören hierzu kräftige Arm- und Bauch-Muskeln. Um letztere recht zu üben, kann man vorher das Schwingen mit den geschlossenen Beinen und das Doppelbeinheben aus Klimm- und Langhang vortheilhaft ausführen lassen; die meist sehr schwachen Bauch-Muskeln müssen der übrigen Muskulatur entsprechend gekräftigt werden.

      5. Querliegehang und Schwingen in demselben. -- Aus dem Längsliegehang rechts geht man in den Querliegehang, indem die linke Hand dicht am Knie, die rechte Hand über das Knie hinweg den Querbaum erfassen und der gestreckte Körper nun wagerecht unter dem Querbaum hängt. Das Schwingen wird durch scharfes Zurückführen des gestreckten Beines unter leichtem Anzug der Arme ausgeführt. Je mehr man darauf achtet, das Bein auswärts und gestreckt zu halten, desto länger wird der Schwunghebel und desto leichter die Schwung-Bewegung. Man kann auch bei einiger Durchbildung der Bauch-Muskeln den Querrliegehang direct aus Aufgriff einnehmen, indem nach dem Doppelbeinheben das eine Bein kurz abgespreizt und über den Querbaum neben die rechte Hand gelegt wird. Auf diese Uebung ist deshalb viel Sorgfalt zu verwenden, weil man sich aus diesem Hang am leichtesten und schnellsten auf ganz starke Bäume sc. hinaufschwingen kann.

      6. Sturzhang in Hockstellung aus Unter- und Aufgriff, -- die erste Vorübung zum Aufzug. Beide Beine werden geschlossen und gestreckt angehoben und dicht vor dem Baum im Knie kurz gebeugt, so daß sich die Fußrücken an den Baum legen, Zum Zurückgehen strecken sich die Beine und gehen sofort langsam herab.

      7. Seitliegehang und Klimmziehen, -- zweite Vorübung zum Aufzug. Aus dem Sturzhang in Hockstellung werden die Beine ausgestreckt, so daß sie sich mit den Unterschenkeln gegen den Baum lehnen und der Obeerkörper horizontal liegt. In diesem Seitliegehang erfolgt nun des Klimmziehen mit den Armen.

      8. Durchzug -- kräftigt besonders die Schultermuskeln und macht das ganze Schulter-Gelenk geschmeidig. Aus Sturzhang in Hockstellung wird ein Bein nach dem anderen oder auch beide Beine gleichzeitig zwischen den Armen hindurch gebracht, der Oberkörper folgt nach und wird so weit wie möglich heruntergelassen, während sich die Beine strecken. Aus dem Durchzughang springt man entweder nieder oder ziehr sich aud demselben Wege wieder in den Langhang zurück.

      9. Fortvolte. -- Der Uebende springt in den Langhang mit Untergriff, geht aus diesem durch Rechts-(Links-)Drehen des vollständig gestreckten Körpers in den Aufgriff und dann weiter in den Untergriff u. s. w. über. Diese Uebung befördert eine schwunghafte Geschmeidigkeit des Körpers, der durch den Schwung und die eine feststehende Hand herum die ganze Wendung während des einmaligen Griffwechsels ausführt.

Uebungen im Stütz und Sitz.

      1. Schlußsprung in den Stütz. -- Bis auf Unterarmlänge muß der Uebende an den Baum herantreten, sonst steht er entweder zu nah oder zu weit, um mit Leichtigkeit durch Schlußsprung und Druck der Arme in den Stützhang zu springen. Bei allen Stützsprüngen wirken erst die Beine, dann die Arme; die Finger müssen stets geschlossen den Baum erfassen. Daß die Hände um Schulterbreite von einander stehen müssen, versteht sich von selbst, sonst würden auch die Arme keine senkrechten Stützen abgeben können. Zwischen den feststehenden Armen muß der gestreckte Körper recht herausgehoben werden; auch muß man ebenso auf die gute Haltung im Stützhang stets achten, wenn man nach den weiter unter folgenden Uebungen in diesen Hang zurückkehrt, um aus demselben wieder abzuspringen.