Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/018

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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heißen die Bataillone 1stes, 2tes und 3tes Bataillon), oder ob es ein Musketier-Bataillon ist, wie bei jedem Linien-Infanterie-Regiment die beiden 1sten Bataillone genannt werden.

      Für das, was der Soldat bis zur Einstellung in das Bataillon zu lernen hat, ist es ganz gleich, ob er bei einem Grenadier-, Musketier- oder Füsilier-Bataillon steht; denn von allen dreien wird dieselbe Kenntniß und Geschicklichkeit verlangt. Der Unterschied macht sich erst später bemerkbar, wenn die Bataillone und dann die Regimenter zusammen exerciren, oder zum Gefecht gehen; indessen ist der Unterschied auch nur darin zu erkennen, daß die Füsiliere mehr zum zerstreuten und die Grenadiere und Musketiere mehr zum geschlossenen Gefecht bestimmt sind. In der Ausbildung herrscht kein Unterschied, und im letzten Kriege hat auch kein Unterschied in der Verwendung auf den Schlachtfeldern stattgefunden. Sie haben alle tirailliert, alle, wenn's Noth war, in Colonne oder entwickelter Front gefochten, alle gut schießen und marschiren müssen.

      Die unterscheidende Benennung Grenadier, Musketier und Füsilier schreibt sich aus dem Vorvergangenen Jahrhundert her, wo noch, namentlich beim Festungskriege, Handgranaten in den Feind geworfen wurden. Das waren kleine, hohle Geschützkugeln, welche mit Pulver gefüllt und mit einem langen Zünder versehen waren. Von diesen Granaten (Französisch Grenade) hießen diejenigen, welche sie warfen Grenadiere. Es mußten sehr starke, große und muthige Leute sein, weil sie erstens die schwere Last vieler solcher Granaten in einer großen Tasche zu tragen hatten

Datei:Grenadier I Datei:Grenadier II

und dann sie auch noch so weit werfen mußten, daß sie beim Zerplatzen nur dem Feinde und nicht den eigenen Leuten schaden thaten. Es wurden daher aus jeder Compagnie die stärksten und besten Leute zu diesem Grenadierdienst herausgesucht, woher es denn auch kam, daß der Name Grenadier zu einer Ehhre und Auszeichnung wurde. Außer mit den Handgranaten waren sie aber auch wie die Musketiere mit dem gewöhnlichen Gewehr bewaffnet, welches sie an dem Tragriemen über die Schulter warfen, damit sie die Händ zum Anzünden des Zünders und zum Wurf frei bekamen. Da die Soldaten nun damals breitkempige