Hiddenhausen/Meierhöfe/Meierhof Schweicheln
Der Meierhof in Schweicheln (Eickhof)
Der Schweichelner Meierhof bildete den Anfang und über 800 Jahre lang den Kern der Bauerschaft Schweicheln, sowie auch der Bauerschaft Bermbeck. In den ersten Jahrhunderten gehörten zum Meyerhof fast die gesamten Bauerschaften von Schweicheln und von Bermbeck, was eine damalige Größe von ca. 600 Hektar Fläche ausmachte, die zum größten Teil aus Wald bestand. In seiner über 1200 Jahre alten Geschichte hatte er viele Lehensträger, Verwalter und dergleichen. Je nach Besitztum, wenn der Lehensträger auf dem Meierhof wohnte, war er ein Gutshof, wohnte dieser aber anderwärts, so war er wie ein Bauernhof. Seinen heutigen Namen Eickhof, er ist eine Ableitung von dem Wort „Echhof“, dieses wiederum kommt von dem altdeutschen Wort „Echte“, was heute heißen würde, „dieser Hof hatte die volle Gerechtigkeit (volle Nutzbarkeit) zur Nutzung der Mark (gemeinschaftliche Viehweiden)“.
Schon früh um 1000 bis 1200 entstanden um ihn herum die ersten Kötterstätten, aus denen später selbstständige belehnbare Hofstätten wurden. So gründete zuerst ein „Nigemeiger“ eine Hofstätte (später Niemeier, was so viel wie Neumeier bedeutete), später heiratete auf diesen Hof ein Meier, er bekam die Nr. 2 und ist heute noch bekannt als Buchenhof. Die zweite Hofstätte mit der Nr. 3 gründete ein „Stephan“ woraus später der Name Steffen wurde (heute Im Bohnenkamp 14). Ein Hillbrenner gründete die Hofstätte Nr. 4, heute Breite Straße Nr. 4, diese heißen heute Hildebrand. Die Hofstätten Nr. 5 und 6 gründeten ein Schwagmeier und ein Holzgräfe. Die Hofstätte Nr. 7 lag etwas weiter westlich von der Hofstätte Nr. 3, dort saßen die „Bohnenkamps“, der heutige Name der Straße „Im Bohnenkamp“ in Schweicheln erinnert noch heute an diese vergessene Hofstätte.
In Bermbeck am Bermbecker Bach entstanden zu der Zeit ebenfalls einige Hofstätten, Eickmeier mit der späteren Nr. 1, Ober-Kruse mit der Nr. 2, Nieder-Kruse mit der Nr. 3, Reincke mit der Nr. 4, Brackmann (heute Hotel Freihof) mit der Nr. 5, Lücking mit der Nr. 6 und Fischer mit der Nr. 7. Da beide Bauernschaften zur Vogtei Enger und damit zur Grafschaft Ravensberg gehörten, unterstanden sie auch deren Verwaltung und Gerichtsbarkeit, welche auf dem Gut Bustedt ihren Sitz hatten.
Hier noch einige Daten aus vergangenen Zeiten des Meierhofes in Schweicheln. Am 22.12.1327 nach einer Bestandsaufnahme des Meierhofes, dessen Lehensherr zu dieser Zeit der Ritter Henrich von Gogräfe war, vermacht dieser den Meierhof an den Ritter Gerhard von Raschorne und verkauft diesem sein Lehensrecht. Anschließend mussten seine Frau und seine drei Söhne vor dem Vorsteher und den Schöffen des Altstädter Gerichtes in. Herford erscheinen um den Verkauf nachträglich zu billigen.
Der letzte Besitzer des Meierhofes, welcher nun Eickhof hieß, Bauer Carl Heinrich Riedel verkaufte 1910, den schon sehr verkleinerten Hof, den er selber am 18.3.1878 erworben hatte, an den Evangelischen Erziehungsverein in Bethel bei Bielefeld.