Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 02-03/0049-0050
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Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 02-03 | |
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am Frankfurter Attentat, 5. 11. 1838 (Gießen) zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, 7. 1. 1839 durch Min.-Erl. begnadigt.
Schneider, David, Küfermeister in Gießen, 27 J., aus Haardt, verhaftet wegen Widersetzlichkeit bei Verhaftung des Dr. Siebenpfeiffer, Teilnahme an hochverräterischem Komplott und Verbreitung revolutionärer Schriften, 5. 11. 1838 (Gießen) zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, 7. 1. 1839 durch Min.-Erl. begnadigt.
Schneider, Friedrich, Buchdrucker und Lithograph in Frankfurt, 49 J., aus Frankfurt, verhaftet wegen Druck revolutionärer Schriften, falschen Zeugnisses und Anfertigung falscher Urkunden für Apotheker Trapp, zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, 31. 12. 1838 (Lübeck) Urteil bestätigt.
Schneider, Heinrich[1], Schullehrer in Arnshain,[GWR 1] 35 J., verhaftet wegen Meineides bei Begünstigung politischer Verbrecher, 3.1. 1839 (Gießen) zu 9 Monaten Zuchthaus verurteilt, später begnadigt.
Schoenfeld, Carl Otto, Graveur in Hanau, 23 J., aus Hanau, verhaftet wegen Zugehörigkeit zum „jungen Deutschland“ und Hochverrat, 5. 5. 1837 (Hanau) zu 10 Jahren Zuchthaus und Verlust der Nationalkokarde verurteilt, 3. 7. 1838 (Kassel) auf 6 Jahre Zuchthaus gemildert, flieht jedoch vor Eröffnung des Urteils, seit 7. 8. 1838 steckbrieflich verfolgt.
Schopp, Johann, Handelsdiener in Frankfurt, 20 J., aus Orb, verhaftet wegen Teilnahme am revolutionären Männerbund und Komplott zur Befreiung politischer Gefangener, 8. 2. 1836 zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.
Schrimpf, Johann Ernst, Bäckergeselle in Frankfurt, 21 J., aus Frankfurt, Teilnahme am revolutionären Männerbund und Bund der Geächteten, flüchtig, seit 18. 11. 1834 steckbrieflich verfolgt.
Schrimpf, Wilhelm[2], Schmied in Frankfurt, 26 J., aus Frankfurt, Angriff auf die Zollstätte Preungesheim, flieht nach Frankreich, seit 17. 4. 1834 steckbrieflich verfolgt.
Schüler, Ernst[3], cand. theol., 23 J., aus Darmstadt, Teilnahme an revolutionären Umtrieben und am Frankfurter Attentat, flieht in die Schweiz, seit 22. 7. 1833 steckbrieflich verfolgt, Vermögen beschlagnahmt.
Schüttenhelm, Carl Friedrich, Kaufmann und Lichterfabrikant in Frankfurt, 55 J., aus Frankfurt, verhaftet wegen Teilnahme am revolutionären Männerbund, † Herbst 1835.
Schütz, Andreas, Buchbinder in Mainz, verhaftet wegen Teilnahme am revolutionären Männerbund und Bund der Geächteten, 12. 8. 1837 (Mainz) Untersuchung mangels Beweise eingestellt.
Schütz, Jakob Friedrich[4], stud. jur., 24 J., aus Mainz, verhaftet wegen revolutionärer Umtriebe in Gießen 1833, Verbreitung politischer Schriften und Teilnahme am Komplott zur Befreiung politischer Gefangener, gegen Kaution haftentlassen, flieht nach Ciply bei Mons, steckbrieflich verfolgt.
Schuhmacher, Melchior, Schneider in Seckbach, 31 J., aus Seckbach, verhaftet wegen Teilnahme am revolutionären Männerbund, 17. 3. 1838 (Hanau) freigesprochen.
Schulz, Wilhelm[5], hess. Seconde-Leutnant, dann Dr. jur., 39 J., aus Darmstadt, Hochverrat flieht nach Frankreich, zu 5 Jahren strenger Festung verurteilt, seit 31. 12. 1834 steckbrieflich verfolgt.
Schuster, Franz, Oberfinanzkammer-Sekretariats-Accessist in Darmstadt, 25 J., aus Bensheim, Gießener Burschenschaft, 9.12.1836 (Gießen) freigesprochen.
Schwab, Jakob Friedrich, Gärtner in, Frankfurt, 25 J., aus Frankfurt, verhaftet wegen Teilnahme am revolutionären Männerbund, 8. 1. 1836 zu 1½ Jahren Zuchthaus verurteilt, 18. 5. 1837 (Lübeck) bestätigt.
Schwab, Justus, Metzgerknecht in Frankfurt, 23 J., aus Frankfurt, Teilnahme am revolutionären Männerbund und Komplott zur Befreiung politischer Gefangener, flieht nach Frankreich, seit 12. 6. 1834 steckbrieflich verfolgt.
Schwarz, Johann Ludwig, Schuhmachergeselle in Frankfurt, Teilnahme an politischen Umtrieben in Genf, 30. 6. 1837 mangels näherer Verdachtsgründe Untersuchung eingestellt.
Schwarz, Wilhelm, stud. cameral., 25 J., aus Hungen, Gießener Burschenschaft, 9. 12. 1836 (Gießen) freigesprochen.
von Schwarzenau,[GWR 1] L., Forstassesor, jetzt im k. k. österr. Militär, aus Winkel/Rheingau, Gießener Burschenschaft, „die Heimatbehörde hat den Aufenthalt nicht auszumitteln vermocht“ (Hofgericht Gießen).
Schweißguth, Georg[6], cand. theol., 24 J., aus Vöhl, Gießener Burschenschaft, 9. 12. 1836 (Gießen) freigesprochen.
Schwindt, Heinrich Carl, Soldat beim Hess.-Homburgischen Militär, 26 J., aus Meisenheim, Hochverrat, zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt (Homburg), flüchtig.
Scriba, Eduard, stud. theol., aus Schwickartshausen, Teilnahme an der Bonner und Gießener Burschenschaft, am Frankfurter Attentat und am „jungen Deutschland“, flüchtig, Vermögen beschlagnahmt steckbrieflich verfolgt, „soll in Liverpool an den Blattern gestorben sein".
See, Georg, Soldat beim Hess.-Homburgischen Militär, 29 J., aus Homburg, verhaftet wegen Hochverats 25. 4. 1834 (Homburg) freigesprochen.
Seelig, Johann, Landmann in Hofheim, 48 J., aus Hofheim, verhaftet wegen Teilnahme an politischer Verbindung und Verbreitung revolutionärer Schriften, zu 9 Monaten Korrektionshaus verurteilt (Wiesbaden).
Seelig, Joseph, Ökonom und Ständischer Abgeordneter in Hofheim, 43 J., aus Hofheim, wie beim vorigen.
Seerig, Carl Robert, Schneidergeselle in Frankfurt, 19 J., aus Frankfurt, verhaftet wegen Zugehörigkeit zum „jungen Deutschland“, 22. 3. 1837 Untersuchung eingestellt.
Seipp, Johannes, Bürgermeisterei-Beigeordneter in Einartshausen, 38 J., aus Einartshausen, verhaftet wegen Verbreitung gesetzwidriger Schriften, 18. 1. 1839 (Gießen) zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt.
Seil, Ernst[7], Pharmazeut, jetzt Dr. in Blansko/Mähren, 29 J., aus Darmstadt, Heidelberger Burschenschaft, 8. 3. 1837 (Darmstadt) freigesprochen.
Siebeneicher, Alexander Theodor, Apothekergehilfe in Darmstadt, 27 J., aus Großbreidenbach/Thür., verhaftet wegen Majestätsbeleidigung, Aufwiegelung zur Unbotmäßigkeit und Verbreitung revolutionärer Schriften, 16. 9. 1836 (Gießen) zu 3 Monaten Zuchthaus verurteilt.
Silberrad, Ludwig, stud. med., 26 J., aus Durlach, verhaftet wegen Teilnahme am Frankfurter Attentat, 19. 10. 1836 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, 14. 9. 1838 in lebenslängliche Verbannung nach Nordamerika umgewandelt, 24.10. 1838 Einschiffung in Bremerhaven.
Simon, Wilhelm, stud. theol., 26 J., aus Fulda, Gießener Burschenschaft, 9. 12. 1836 (Gießen) freigesprochen.
Soherr, Eberhard, Architekt in Paris, aus Bingen, Münchener Burschenschaft, 12. 7. 1836 (Landshut) freigesprochen.
Soldan, Carl[8] stud. jur., 20 J., aus Rüsselsheim, Gießener Burschenschaft und revolutionäre Umtriebe, vor Beginn der Untersuchung mit Paß des hess. Ministeriums abgereist, jetzt steckbrieflich verfolgt.
Soldan, Gustav, stud. jur., aus Rüsselsheim, wie beim vorigen.
Soldan, Ludwig, Oberfinanzkammer - Sekretariats-Accessist in Bingenheim, 25 J., aus Obernburg, Gießener Burschenschaft und Palatia, 9. 12 1836 (Gießen) freigesprochen.
Sommer, Johann Anton, Rentierer in Hanau, 61 J., aus Hanau, Verfasser der „Offenen Erklärung der
- ↑ Diehl a. a. O., X, 446.
- ↑ Nicht im „Schwarzen Buch“ eingetragen ist der Müller Schrimpf aus Bonames, einer der Hauptanführer beim Angriff auf die Preungesheimer Zollstätte, der zunächst nach Marburg floh, wo er sich in der Goldmühle des Konrad Kröcker aufhielt und dann mit dem Paß des Marburger Metzgers Wilhelm Brauer nach Amerika auswanderte: Volk u. Scholle, 1, 1922/23, 73, ff.
- ↑ Bonnet a. a. O., I, 1930/37, 7. — Hess. Biogr. 1, 1918, 239.
- ↑ 1848 Abg. d. Paulskirche; Volk u. Scholle, 2, 1923/24, 2.
- ↑ 1848 Abg. d. Paulskirche; Hess. Biogr., 1, 413. — K. Köhler, Friedr. Wilhelm Schulz, Diss. Frankfurt 1920.
- ↑ 1813–1868: Diehl a. a. O., X, 261.
- ↑ 1808–1858: Dtsch. Geschl.-B., 52, 1927, 486.
- ↑ Näheres über die Soldan ist zu finden in der Zusammenstellung über die Familie Soldan in Hessen Darmstadt (Frankfurter Blätter Bd. 3, 1910) von W. Diehl.
Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)