Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01/0027-0028
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Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01 | |
Eine Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen. | |
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(Tafel noch einzufügen!)
Zur Generationsbenummerung
Von Dr. Siegfried Rösch, Wetzlar
In den „Familiengesch. Blättern“ (42, 1944, S. 147) brachte P. Schneider in seinem schönen Aufsatz über mathematische Ahnenkunde (wie schon anderwärts) die Anregung, die Zählung der Generationen einer Ahnentafel nicht beim Probanden, sondern bei dessen Eltern zu beginnen. Auch mir erschien schon seit Langem diese Zählung aus mathematischen Gründen als die einzig sinnvolle, sodaß ich in diesem Sinne eine Neuordnung in meinen genealogischen Akten durchführte. Innerhalb einer Ahnentafel bereitet dies i. a. keine nennenswerte Mühe. Bei einem umfangreichen Aktenmaterial hingegen kann die Umstellung (K neu=K alt)[1] längere Zeit beanspruchen und daher Zweifel verursachen, ob in einem bestimmten Fall die alte oder die neue Zählung gemeint ist. Auch in der Literatur können solche Zweideutigkeiten auftreten. Es scheint mir daher, um Verwirrung zu verhindern, nicht unnütz, auf folgende Möglichkeit hinzuweisen.
Führt man den Gedankengang der „neuen Zählung“ folgerichtig weiter, so müßten für die Nachkommenschaft eines Probanden (der selbst die Generationsnummer[1] ±0 hat) negative Generationsnummern benutzt werden. Da dies nun über der Gepflogenheit (und auch dem Sinne der Normung) widerspricht, wonach die fortschreitende Zeit in positivem Sinne gezählt werden sollte, so scheint es mir zweckmäßig, die Revision der Generationsnummern gleich mit einer Vorzeichenänderung zu verbinden, sodaß die Generationen aller Ahnen des Probanden negativ, die all seiner Nachfahren positiv bezeichnet werden, also z. B. die früher mit III bezeichnete Großelterngeneration jetzt mit —II, die frühere Ahnengeneration XV jetzt mit —XIV, die Urenkelgeneration mit +III. Damit ist bei Ahnen- und Nachfahrentafeln eine gleichsinnige Zählung ermöglicht. Da negative Zählung bisher nirgends üblich war, lassen sich bei Ahnentafeln Fälle von alter und neuer Zählung ohne Gefahr von Verwechslung auseinanderhalten. Bei Nachfahrentafeln wird es im Sinne der Eindeutigkeit sich empfehlen, das Pluszeichen auch stets beizuschreiben, die Generation der „Stammeltern“ erhält wie die des Probanden der Ahnentafel die Nummer ±0. Für Gemüter, deren Stilempfinden durch die Verbindung römischer Zahlen mit negativen Vorzeichen und mit der Ziffer 0 verletzt wird, sei noch betont, daß mein Vorschlag natürlich unabhängig von der Anwendung römischer Zahlen ist. Diese entsprechen nur der Tradition, zudem beschränken sich die Generationsnummern wohl stets auf kleine, auch römisch noch gut lesbare Zahlen, und oft wird eine Freihaltung arabischer Ziffern für andere Zwecke (z. B. Ahnennummern) erwünscht sein.
Die Mitarbeiter dieses Heftes:
Dr. Heinz F. Friederichs, Frankfurt a. M.-Eschersheim, Dehnhardtstr. 32, * Frankfurt a. M. 31. 1. 1905.
Hermann Fürer, Pfarrer in Eberschütz, * Kleinschmalkalden 11. 4. 1900.
Eduard Grimmell, Pfarrer und Vorsteher des Diakonissenhauses, Kassel, Goethestr. 74, * Istha 30. 5. 1890.
Dr. Georg Müller, Oberstudiendirektor, Leiter der Bodelschwingh-Schule, Bethel bei Bielefeld, * Kassel 5. 8. 1893.
Dr. Siegfried Rösch, Hochschul-Professor, Wetzlar, Große Promenade 1, * Ludwigshafen a. Rh. 15. 6. 1899.
Max Ziemer, Real- u. Mittelschul-Rektor i. R., Wiesbaden, Rödelheimer Straße 20, * Röglin/Pomm. 21. 8. 1867.
Gesamtschriftleitung, zugleich für Nassau-Frankfurt:
Dr. Heinz F. Friederichs, Frankfurt a. M.-Eschersheim, Dehnhardtstraße 32
für Kurhessen-Waldeck: Pfarrer Eduard Grimmell, Kassel, Goethestr. 74
Publ. author. Publ. Contr. Br., Frankf. Det. Inf. Contr. Div. OMC Hesse Nr. 5271. — Aufl. 1 000. —
Druck: Reinhold Baist, Frankfurt a. M.
- ↑ 1,0 1,1 Seine Personennummer innerhalb der Ahnentafel bleibt natürlich nach wie vor = 1, im Sinne der üblichen Zählung nach St. Kekule v. Stradonitz.