Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/523

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Die sehr alte St. Niklaskirche zu Wald, 2660' ober dem Meere, soll bereits im 13. Jahrhunderte gestanden seyn; sie erhielt ihren Vikar 1687.

      Zu St. Sixt am Waldberge, 1/4 Stunde von Wald, habe nach alter Sage ein hoher Priester aus Wälschland Zuflucht gefunden. Vor der Kapelle zum heil. Sixt liegen zwey große durch Eisenstangen verbundene Steine, zwischen welche man durchschlüpfen kann. (Oberpinzgau von Fr. Anton Reisigl S. 12; Hübner II. 596.)

      Die Schule besuchen 39 Werktags-, 10 Wiederholungsschüler.

      Hier wurde 1731 der berühmte Magister zu St. Peter in Salzburg, Joseph Anton Lutz, geboren; er starb am 15. Dezember 1799 im 69. Jahre zu Salzburg. (Int. von Salzburg 1800 S. 10.)

      Auf dem Wege von Wald nach Ronach fallen dem Wanderer am steilen Waldberge drey große gemauerte Häuser, in einiger Entfernung von einander, in die Augen, welche mit den herumliegenden Holzhütten einen auffallenden Kontrast bilden. Sie heißen: Lähn, Reitl und Berg, und die Geschichte ihrer Entstehung ist folgende:

      Im 17. Jahrhunderte lebte auf dem ersten dieser Güter ein arbeitsamer und redlicher Bauer, der aber durch verschiedene Unglücksfälle an den Rand des Verderbens gebracht wurde. Er vermochte nicht mehr, seine zahlreiche Familie zu nähren. In dieser traurigen Lage warf er sich einst auf sein Lager hin, und brütete über den schwarzen Gedanken, seinem Leiden selbst ein Ende zu machen. Ein wohlthätiger Schlummer überfiel ihn endlich, und mit demselben ein Traum. Es war, als hörte er eine Stimme, die ihm zurief: »er soll nach der Zillerbrücke wandern, dort würde er Licht über sein künftiges Schicksal finden.« Er erwachte, überlegte den sonderbaren Traum, und machte sich noch, ehe der Morgen graute, auf den Weg. Er segnete noch zuvor seine schlafenden Kinder, entschlossen, nie wieder zu ihnen zurückzukehren, wenn er ihnen nicht bessere Tage verkündigen könnte. Die Sonne neigte sich zum Untergange, und schon saß der unglückliche Bauer einige Stunden schweigend und erwartungsvoll an der Zillerbrücke; allein kein Vorübergehender hatte sich noch um ihn bekümmert. Bittere Thränen rollten über seine eingefallenen