Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/484
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
Inhalt | |
Karte | Widmung
Orts-, Namen- und Sachregister: Pränumeranten | Druckfehler | |
<<<Vorherige Seite [483] |
Nächste Seite>>> [485] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Nach St. Michael sind eingepfarrt die 5 Steuergemeinden: 1) Markt St. Michael, 2) Höf, 3) St. Martin, 4) Oberweißburg, 5) Unterweißburg. Diese enthalten 1 Markt, 4 Dörfer, 276 Häuser, 361 Wohnparteyen mit 1835 Seelen.
Hier wird außer St. Michael selbst sammt der Gertraudenkirche zugleich von St. Aegid und St. Martin einiges Nähere mitgetheilt.
St. Michael, am Fuße des Pfaffenberges in einer langen Au, von der Mur bewässert, ist ein Markt mit 108 Häusern, 130 Wohnparteyen, 604 größtentheils vermöglichen Einwohnern, 2 Meilen von Tamsweg und Mauterndorf, 4 von Gemünd in Kärnthen, 9 von Radstadt, 3117' ober dem Meere.
Die Kirche zu Ehren des heil. Michael mit einer Gruft, vielleicht für die Ureinwohner, trägt in ihrer Bauart den Styl des 12. Jahrhundertes, der Thurm kam später dazu, noch später das Angebäude und die Kapelle zu Ehren der 14 Nothhelfer, ehemals dem heil. Augustin geweiht, so auch die Begräbnißstätte der Herren v. Weißbriach.
Die Verehrung des heil. Michael mag bald nach 743, 777, 791 hierher gedrungen seyn, und später dem Orte seinen Namen gegeben haben. Der Name Pfaffenberg deutet darauf hin, daß schon frühzeitig Priester hier wohnten.
In den Streitigkeiten der Kirche und des Staates zwischen 1075 und 1122 gingen die hier herum wohnenden Priester wahrscheinlich davon. 1159 schlichtete Erzbischof Eberhart zu St. Michael einen Streit zu Gunsten Admonts. Um 1200 war der Ort eine Filiale von Maria Pfarr, 1228 aber bereits eine selbstständige Pfarre. 1285 mußten die Moßheimer hier einige Güter an Salzburg abtreten. 1354 hob sich der Ort besonders durch den Bergbau und das Hüttenwerk auf der Au. 1377, 1384 geschieht Erwähnung von den Erzen in St. Michael[1]
- ↑ Trefflich ist deßfalls Winkelhofer's Bemerkung, wenn er sagt: »Die Erfindung des Schießpulvers im Jahre 1355 erleichterte den Erwerb, und brachte in die abgelegensten Winkel Bewohner.« (Steyermärk'sche Zeitschrift 9. Heft 1828 S. 31.).