Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/470
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Der Grundstein zu dieser Vikariatskirche zu Ehren des heil. Sebastian wurde 1519 gelegt, 1521 die Mauer bis an die Decke aufgeführt, 1636 mit Beyhilfe der Nachbarschaft in Mühlbach und anderer gutherziger Personen ganz ausgebaut, und 1700 von dem Fürstbischofe in Chiemsee, Siegmund Karl Grafen zu Castell-Barco eingeweiht. Einen eigenen Friedhof bekam der Ort am 16. Februar 1785. Der erste Vikar, Ferdinand Keser, war es von 1678 bis 1680. Im Jahre 1678 entstand das halbgemauerte Vikariatshaus. Schullehrer zählt man erst 3, Schüler in einer morschen Hütte 50 — 55.
Am 30. July 1785 wurden von der Pfarre St. Veit 12 Herdstätten, 5 meistens unbewohnte Zulehen und 9 Alpen hierher eingepfarrt. (Papiere des Vikars Joh. Adam Tripp, Salzb. Int. 1800 S. 138.)
Die Pfarre Werfen zählt 12 Dörfer, als: Dorf Werfen, Schlamming, Mayr, Lehen, Grub, Dorf, Peham, Ellmauthall, Apforth, Winkl, Kreuzberg und Laubichl, mit 210 Häusern, 329 Wohnparteyen, 1675 Einwohnern.
Das Dorf Werfen liegt mit 38 Häusern, 81 Wohnparteyen, 353 Einwohnern, 1/2 Stunde südöstlich vom Markte Werfen, am rechten Ufer der Salzache, an der Landstraße von Salzburg nach Kärnthen und Steyermark, mit der freundlichsten Aussicht auf den Markt und auf die Festung Werfen.
Der Pfarrhof von sonderbar verschobener Bauart, oder höchst wahrscheinlich das Stammhaus der Herren von Pfarr (de Pfarre), welche im 13. Jahrhunderte vorkommen, und vermuthlich ihre Güter zur Errichtung der Pfarre von Werfen hergaben.
Die Kirche zum heil. Cyriak mit Spitzbogen und Säulen hat 2 Altäre mit schönen Bildern. Der Hochaltar stellt die Auferstehung des Herrn dar. Der Pfarrer Joseph Siegmund Huber (+ 9. Jänner 1766) legirte 1100 fl., damit derselbe eine neue Bildhauerarbeit bekam. Das Bild am Kreuzaltare ist noch schöner, als jenes des Hochaltars; aber von beyden der Künstler unbekannt. In der Kapelle der Grafen von Khuenburg ruhen Erasmus und Christoph von Khuenburg, salzb. Räthe, Pfleger und Pröbste zu Werfen. Letzteren Titel führten Anfangs die Pfarrer, später