Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/467
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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2 von St. Johann und Werfen, 14 von Salzburg, an der Straße nach Gastein und in das Pinzgau, auf dem linken Ufer der Salzache, in einem engen aber fruchtbaren Thale, vom Gainfeldbache durchflossen.
Die merkwürdigsten Gebäude von Bischofshofen sind: der Kastenhof, die Pfarr- oder Maximlianskirche, die Kirche zu U.L.Fr., die Georgenkirche.
Im Kastenhofe befand sich das vom h. Rupert hier gestiftete Kloster zu Ehren des heil. Maximilian. Dieses hob Erzbischof Eberhard 1217 auf, und verwendete die Güter davon zur Stiftung des Bisthumes Chiemsee. Da die Bischöfe um 1270 hier ihren Sitz aufschlugen, erhielt der Ort seinen jetzigen Namen. Von 1674 bis zum Schlusse des Jahres 1806 war das Dorf eine Hofmark des Bisthumes Chiemsee. Es wohnte ein eigener Beamter unter dem gewöhnlichen Namen Kastner hier. 1775 riß eine Überschwemmung des Gainfeldbaches den Kastenhof größtentheils zusammen.
Die heutige Pfarrkirche war die Stiftskirche zum heil. Maximilian. Sie ist im gothischen Geschmacke erbaut, und die älteste in der Umgegend. Man trifft daselbst allerley Schnitzwerke, alte Denkmähler und ein Kreuz von Holz, mit dünnen Eisenblech überzogen, welches der heil. Rupert in seinen Händen gehabt haben soll. Gewiß hatte es aber auch jener Priester Doniengus in Händen, der im 7ten Jahrhunderte die Fahne der Christen hierher trug.
An einem Seiten-Eingange dieser Kirche, beym Altare Johann's Enthauptung ist das rothmarmorne Grabmahl, des Bischofes Sylvester von Chiemsee. Er war es von 1438 bis 1453. Zur rechten Seite des Hochaltars ruhet Eleonora Gräfinn von Liechtenstein. Sie floh 1632 vor den Schweden, und sank da unter dem Pfeile des Todes. Ihr Sohn, Johann Christoph von Chiemsee (1625—1643), setzte der heroischen Mutter dieses Denkmahl. Neben der Sakristey sieht man das Monument des Pfarrers Johann Schorn von 1489. Es ist darum besonders merkwürdig, weil dieser Mann nebst dem Bischofe Engelmar von Chiemsee (1399 bis 1421) der Stifter der Pfarre von Bischofshofen gewesen seyn soll. Der vierte Denkstein enthält den Namen des Pfarrers Mathias Theophilus Fischl von 1755.