Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/375

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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der Herrschaft Aigen, Franz Jos. Waldherr, mit dem Prädikate von Badamberg in den Adelstand. Er starb 1746, und liegt nach einer Marmortafel an der äußern Kirchenwand zu Aigen begraben.

      1788 hatte dieses Gut Hieronnmus Graf von Lodron, salzb. Erblandmarschall von den Amann'schen Erben gekauft.

      Unsere Notaten sprechen nach Selbstsehen noch von 2 alten Marienbildern auf Blech im Kirchhofe, an der Außenwand der Kirche links; von zwey uralten rothsteinernen Fürstenfiguren an der Wand eines der herrschaftlichen Gebäude. Im Schloße trifft man die Zeichnungen der merkwürdigsten salzb. Wasserfälle von der Hand des Fürsten Ernest Joseph; sehenswerthe Gemählde und Kupferstiche; in der Nähe des Schloßes die Meyerschaftsgebäude mit den Stallungen; Blumen-, Baum- und Küchengärten; einen geschmackvollen Pavillon mit gefälliger äußerer Form und hübsch meublirten Innern; das kalte Gesundbad[1] am wildrauschenden Bergbache; den englischen Park, einen der merkwürdigsten und reißendsten Gärten Deutschlands mit Ruheplätzen, schönen Wasserfällen, Grotten, Felsengruppen, Schluchten, Brücken e.t.c.; den 4 Schlösser-Platz; den Gallerie-Platz; die Jäger-Höhe; die Jäger-Ebene; etwas abwärts von dieser zwey sehr entzückende Aussichten, auf einem Platze mit Sitzen, wo man aus dem Gehölze etwas ins Freye kommt[2], und auf dem hohen Predigtstuhle, besonders in den schönen Morgenstunden, auf die ganze so herrliche, so reitzende, paradiesische Gegend Salzburg's; das Belvedere; den Watzmann- und Untersbergplatz; den Gols- und Freundschaftshügel e.t.c. Ueberall wird man angenehm überrascht, und Fremde sagen einstimmig, daß man nicht leicht irgendwo ein so mannigfaltiges Gemisch von Dörfern, Schlössern, Land- und Bauernhäusern, von Feldern, Wiesen, Gärten, Wäldern, Hainen, Flüßen, Bächen, Seen, Hügeln, von grünen, kahlen und


  1. Außer Zwangmeister 1524 schrieb auch der salzb. Hofrath Jos. Ernest Gilowsky von Urazowa 1778 über Aigen. Schmaus sagt im allerneuesten Staate des Erzbisthums Salzburg, daß das Aigner-Bad jenem von Gastein nicht viel nachstehe; aber Muchar hat als Motto über Gastein die Worte: »Gastuna tantum una.
  2. Hier saß Moreau oft Stunden lang und dachte. An dem schönen Platze hatte sich auch Meiner's vor ihm ergötzt.