Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/257

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[256]
Nächste Seite>>>
[258]
Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Mayrhof, Neufahrn, Pfongau, Schalkham, Sieghartstein, Sommerholz, Spanswag, Tanham, Thalham, Tödtleinsdorf, Werthheim und Weng.

      Großkestendorf, Neufahren, Pfongau, Sieghartstein, Sommerholz, Tödtleinsdorf und Weng.

      Grokestendorf, Kestendorf, Köstendorf, Chessindorf, ein Pfarrdorf mit 50 Häusern, 63 Wohnparteyen, 239 Einwohnern an der Kommerzialstraße von Neumarkt nach Schlehdorf und Mattsee am Fuße des Tanberges, 5/8 St. von Neumarkt in einem fruchtbaren Thale.

      Kestendorf ist uralt. Es erscheint bereits 788 unter Arno als Geschenk des Edlen Adlfried, und war 1281 einer der Hauptorte des Kaufes durch Erzb. Friedrich von den Bischöfen in Regensburg. (Brev. Not. cap. 12 in Juvavia; Anh. 40. Chron. Anonym. in vita Fried. Arch. Fol. 118).

      Die Hauptkirche dieser Pfarre zu U. L. F. in Großfestendorf hat 5 Altäre, 2 Kapellen, viele sehenswerthe Denkwürdigkeiten in Stein, Schnitzwerken und Gemählden.

      Die älteste Urkunde dieser Kirche ist vom 5. April 1495. Sie steht etwas nördlich im Dorfe auf einer kleinen Anhöhe mit einem 180 Schuh hohen Thurme, worauf ein Blitzableiter (1739 und 1760 dessen Notwendigkeit eingesehen) und 4 Glocken von 1540, 1781, 1805 und 1808 mit einem sehr harmonischen Geläute angebracht sind.

      Das Kirchengebäude ist licht, fest, geräumig, und hat beym Eintritte ein künstlich gearbeitetes Gitter von 1788. Zum Hochaltare, in feinen Haupttheilen von rothem Marmor, lieferte der berühmte Statuar Joh. Bapt. Hagenauer Plan und Zeichnung, Joseph Doppler im Himmelreiche 1766 die Bildhauerarbeit, der Mahler Georg Mösl von Neumarkt die Einfassung. Auf 2 Seitenaltären sind der h. Johann Evangelist und der h. Stephan sehr gelungene Oehlgemälde. Der Corporis Christi Altar entstand 1733, der Maria 7 Schmerzenaltar 1728, der Altar zum guten Hirten im nämlichen Jahre. Die schöne Kanzel und alle übrigen besseren Figuren und Malereyen wurden zwischen 1730 — 1760