Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/241
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Bitte ward gewährt. Als aber Virgil die Leitung der Kirche zu Juvavia übernommen hatte, forderte er vom Herzoge Ottilo die entfremdeten Lehen zurück, (Juvavia 30; Filz im h. Rupert S. 62, 64).
Uebrigens war es der nähmliche Ursus aus dem Geschlechte von Oberalm, welcher mit dem frommen Ottilo nach Frankreich pilgerte. ( Dipl. Anh. 25, 56; Abh. der kön. bayer. Akad. der Wissensch. München 1823 S. 341 ).
Michael v. Haunsberg, sehr reich, Schiffherr von Laufen, besaß viele Güter und kaufte um 1496 eines in diesem Orte. Seitdem fingen die Haunsberger an, sich die Herren von und zu Haunsberg in Oberalm zu nennen. (Int. v. Salzb. 1800 S. 438, 452, 45).
Die Herren v. Wiesbach, reiche Gewerken, bauten das Landgut Wiesbach nebst Winkel in der Nähe von Oberalben und 1499 die schöne Kirche in Oberalben. Man sucht da noch an der äußern Kirchenmauer und in der Kirche selbst ihre Leichensteine und Wapen. Sie führten einen hochgespitzten Berg im Schilde, und in der Mitte des Berges den Kopf eines Ungeheuers, welches wahrscheinlich den Berggeist vorstellen sollte; denn damals glaubte man noch allgemein an die Existenz desselben und huldigte ihm, wie einem bösen Dämon, um sich ihn günstig zu machen. (Salzb. Int. 1800 S. 45, 44.)
Auf der Evangelienseite der Kirche in Oberalm ist das Gradmahl des berühmten salzburg. Chronisten Adolph Dückher v. Hauslau u. Urstein (+ 14.Okt. 1671, alt 62 Jahre).
Die lange Grabschrift verfaßte er selbst. Merkwürdig sind die Worte: Quem virtus extollere nitebatur, invidia depressit. (Salzb. Int. 1801 Nr. 10 S. 147.)
Auch die Gräfin Mariane von Salis (+ 1780) ruhet in dieser Kirche. Ueberhaupt war Oberalbe bereits im 14. Jahrhunderte ein ansehnlicher Ort. Mehrere Herren und Ritter hatten da ihre Sitze. Man sieht außer dem bereits genannten noch das gräfl. Lodron'sche Schloß Karlsberg (Kallersperg[1]) in der Nähe. Man unterhält
- ↑ 1368 tauschte sich Ulrich Chalcholsperger einen Hof (das Kallensberger Schloß) bey Hallein ein. 1375 wurde Otto II. von Chalcholsperg Abt zu St. Peter. (Chron. S. Petri. 668)