Herforder Chronik (1910)/208
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Der Retberg.
Die in Herfords Entwicklung tief eingreifenden größeren Ereignisse beginnen erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts, um sich bis in die neuere Zeit fortzusetzen. Die Zeit vorher vom 13. Jahrhundert an ist ausgefüllt mit Begebenheiten geringfügiger Art, mit Rechtsstreitigkeiten, Erpressungen, kleineren Fehden u. dgl. m., die in keinem höheren Maße das Interesse des geneigten Lesers beanspruchen können. Wir übergehen deshalb die Mehrzahl von ihnen und beschränken uns auf eine Auswahl der wichtigeren Geschehnisse, welche entweder damalige Zustände und Verhältnisse beleuchten, oder auf die Geschicke der Stadt einen umwälzenden oder nachhaltig wirkenden Einfluß gewonnen haben.
Bei der Anlage der Befestigung Herfords war richtig erkannt worden, daß die am Einfluß der Aa liegende Radewiger Mühle eines ganz besonderen Schutzes gegen feindliche Angriffe bedürfe. Die Einsicht hatte zur Erbauung des Retberges geführt, eines starken Werkes, das sich, auf zwei Rundbogen ruhend und mit zwei Wachttürmen versehen, brückenartig quer über die Aa legte und auf der äußeren Seite mit der Stadtmauer in Verbindung stand. Dort am Walle bei Angenete zeigen noch hüben und drüben einige Mauerreste seinen Standpunkt an. Wie segensreich gerade dieses Festungswerk der Stadt werden sollte, erfahren wir in der Geschichte von einem gegen die Stadt unternommenen Überfallsversuch.