Heinrich Julius Behme 1725

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Heinrich Julius Behme ist der jüngere Bruder des den Sierßer Behme Hof Nr. 45 bewirtschafenden Curd Behme. Er wurde 1748 abgefunden und zog nach Bettmar. Heinrich Julius war von 1767, nach dem Tode seines Vorgängers, Christian Andreas Harborth aus Liedingen, bis zu seinem Tode 1779 Gograf in Bettmar.

Eidesformel bei Ernennung zum Gografen 24.11.1767

Eÿdes=Formul: für den neŭen Gogrefen im Halb=Gerichte Bettmar, Jŭliŭs Behmen.[1]

Ihr ſollet & daß ihr dem dŭrchl. Fürſten ŭnd Herrn, Herrn Carl, Herzog zŭ Braŭnſchw. ŭnd Lŭnebk. dero Erben ŭnd Sŭcceſsoren an der Regierung √ ihr Treŭ hold ŭnd gewärtig ſein wollet, dero Beſtes √ in alle Wege befodern, Schaden ŭnd Nachtheil aber √ nach eŭren Vermögen kehren, wehren ŭnd Wenden, Inſonderheit aber ſollet ihr den eŭch vorgeſezten jedesmaligen Ober= ŭnd Beamten des Fürſtl. Reſidenz-Amts, wie aŭch dem Land Voigdt zŭ Bettmar in allen Amts= ŭnd andern billigmäßigen Sachen ſchŭldigen Reſpect ŭnd Gehorſam leiſten, mit nach deren Gebot ŭnd Verbot eŭch in alle Wege richten, [14b] mit allem Fleiß dahin ſŭchen daß aller Orten in der Voigdteÿ Bettmar Zŭcht ŭnd Ehrbarkeit erhalten, ŭnd dahero alles darin vorgehende Straaffbaare eingewroget aŭch davon ſowenig von den Baŭermeiſtern als andern etwas verſchwiegen werde, aŭch √ ſorgfältig beobachten, was ihr ſelbſt ſtrafbar befindet, ohne anſehen der Perſohn dem eŭch vorgeſezten Land Voigdt treŭlich anmelden, ferner was eŭch vom Fürſtl. Amte oder aŭch von eürem Land=Voigdt aŭs zŭrichten befolen wird, mit allem Fleiß ŭnd Treŭe verrichten, wenn ihr Inmaßen √ Herrſchafftl. oder andere Private Gelder einzŭfodern oder beÿzŭtreiben habt, ſolche ſofort an gehörigen Ort richtig ein liefern,「 keines Weges aber ſelbige eine Zeitlang ŭnter eŭch behalten, √ ŭnd am wenigſten aber dŭrch Verwechſelŭng oder ſonſt, zŭ eŭren Nŭtzen davon Gebraŭch machen, beÿ Aŭfnehmŭng der Eheſtifftŭngen alle [15] Sorgfallt anwenden, daß ihr wieder der Interesſenten wahre intention, aŭch wieder Ser[enissi]mi Höchstes Interesſe darin nichts niederſchreibet, √ alle Sorgfalt anwenden, ŭnd dabeÿ aŭch ſowenig als aŭch ſonſt überhaŭpt「 beÿ eŭren Verrichtŭngen keinen mit Gebühren uberſetzet, nicht weniger ſollet ihr aŭch beſonders nach aller möglichkeit mit dafür ſorgen daß allenthalben im Bettmarſchen Gerichte, den in Land=Policeÿ aŭch andern Sachen ergangenen ŭnd noch künftig ergehenden gnädigſten Verordnŭngen behörig gelebet werden müße, dabeÿ aŭchpflichtmäßig Sorge tragen, insbeſondere √ aŭch mit aŭf die Voigdtings ŭnd Freÿen=Güter ŭnd aŭf derren Verkaŭffŭng oder Verſetzŭngen wol acht haben, daß die dabeÿ vorfallende Veränderŭngen behörig vor das Voigdtings= ŭnd Freÿen=Gerichte gebracht ŭnd daſelbſt angezeiget werden müßen,「 ŭ. ſo ihr darŭnter, oder in andern Stücken etwas ordnŭngs wiedriges wahrnehmet, ſolches eŭren Vorgeſetzten LandVogt ſo fort melden, ein ehrbahr, Chriſtliches ŭnd nüchternes Leben führen, ŭnd im übrigen alles das jenige thŭn ŭnd leiſten ſollet ŭnd wollet Übrigens aŭch alles das, was einem [15b] treŭen ŭnd ehrlichen Gogrefen beſonders in der Vogdteÿ Bettmar √ wohl anſtehet, eignet ŭnd gebühret, treŭlich thŭn ŭnd leiſten. So wahr eŭch p[erge] p[erge]

Bestallung des Gografen 24.07.1767

W. d. 24t. Jŭlÿ. 1767.[2]

HochFürſtl. Braŭnſchweig:Lünebŭrgiſche Hochverordnete Herren Geheimer Rath ŭnd Cammer Præsident, Geheime=Cammer- ŭnd Cammer Räthe,

Hochgebohrner,
Hochwohlgebohrne ŭnd Wohlgebohrne,
Vest- ŭnd Hochgelahrte,
Hochgebietende, Gnädige und Hochzŭehrende Herren,

Residenz-Amt Wolfenb.
des Gogrefen im Halb-
Gerichte Bettmar Gehalt
ŭnd Accidenzien betr.

Nach Ew: Excellenz, Hochwohlgeb. ŭnd Wohlgeb. Herrl. aŭf dem Anſchluß abgegebenen decreto vom 7ten sub prs u. 10. hujus haben wir ferner ſchleŭnig berichten ſollen, wie hoch des bisherigen Gogrefen Harborths im Gerichte Bettmar jährliche Accidenzien ſich [6b] ohngefehr wohl belaŭfen. Der eingezogenen Erkŭndigŭng nach hat derſelbe aŭßer ſeinem Gehalte, nemlich jährlich

1 an baarem Gelde 20rt. gr
2 Das Dienſtgeld von einem Kothhofe 6. 9.
3 an Contribution monathl. 21 gr. 8. 18.
4 an Proviant-Gelde ppter 4. ==
5 wegen Beÿtreibŭng d. Landſchaftlichen Gefille 4. ==
6 an Feŭer Holze 2 Klafter 4 füßig Eichen ŭnd
1 Klafter dito bŭchen Holz, weshalb derſelbe
aber das Schlag ŭnd Fŭhrlohn bezahlen muß
allſo nicht höher als
2. 24.

zu rechnen sind,

an Accidenzien [7a]

  1. für eine Eheſtiftŭng zŭ ſchreiben 30 gr. bis 1 rt.
  2. ein Inventarium aŭf zŭ nehmen 1 rt. 9 gr. bis 1 rt. 12 gr.
  3. wegen der FeŭerViſitation aŭs jedem Dorfe jährlich 18 gr.
  4. von vorfallenden Beſichtigŭngen täglich 18 gr.
  5. von denen aŭf dem Voigting ŭnd freÿem Gerichte vorkommenden Anſäzzen einen gewißen Theil.

Alle dieſe ŭngewiße Accidenzien belaŭfen ſich jährlich ohngefehr aŭf 18 rt. bis ----- 20 rt.

Weil nŭn der Gogrefe alle ŭm dene 3ten Sonnabend eigentlich ſeine Aufwartŭng aŭf hieſigem Regimente hat, derſelbe aŭch vielfälltig aŭf die Dörfer im Halbgerichte herŭmreiſen mŭß, ſo kan er ohne Reitpferd nicht wohl ſeÿn, woraŭf er denn aŭch ge- [7b] wiße Koſten dagegen rechnen mŭß. Dieſes ist allſo alles, was wir davon zŭ berichten im Stande ſind. Die wir mit aller Sŭbmiſſion und Hochachtŭng verbleiben,

Ewr. Excellenz, Hochwohlgeb. ŭnd Wohlgeb. Herren.

Wolfenbl. den 18. Julii 1767.

ŭnterthänige ŭnd gehorſamſtte
Fürſtl. Braŭnſchw. Lüneb.
Ober ŭnd Beambte des
Residenz=Amts allhie,

Quellen

  • Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, 4 Alt 2 Wolfb. Nr. 3717: "Anstellung des Gogrefen Behme zu Bettmar betr."

Weblinks

Fußnoten

  1. NStA WF HS, Bl. 14-15; Der Entwurf der Eidesformel datiert 06.11.1767.
  2. NStA WF HS, Bl. 6-7


unbekannt.png der Behmen Lehn

Behme in Bettmar | Behme in Sierße