Grafschaft Limburg
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Grafschaft Limburg
Auf dem Burgberg bei Oestrich sind die Reste einer spätestens im 9. Jh. erbauten Wallanlage sowie einer mutmaßlichen Höhenburg überliefert. Um 1220 erwähnt die Große Vogteirolle der Besitztümer des Grafen Friedrich II. von Isenberg eine cometia Osteric als Zentrum eines eines Herrschaftsbereichs. Die dort verankerten Gerichts- und Hoheitsrechte ermöglichten ab 1243 gemeinsam mit den bei Elsey im Lennetal vorhandenen Rechten die Entstehung der Grafschaft Limburg. Das Territorium der Grafschaft umfasste im Spätmittelalter das Kirchspiel Letmathe mit dem Adelssitz Haus Letmathe und das Kirchspiel Oestrich. Nach der Reformation war Letmathe wegen der Ausrichtung der dortigen Herren von Brabeck die einzige verbliebene katholische Exklave in der Grafschaft.
Die Grafschaft oder das Vest Limburg (Hohenlimburg) ist der Rest der Herrschaft des Grafen Friedrich von Isenberg (hingerichtet 1226), die sein Sohn Dietrich nach der Ächtung seines Vaters infolge der
Erschlagung des Kölner Erzbischofs Engelberg von Berg 1225 und dem Teilungsvertrag mit den Grafen von der Mark im Jahre 1243 zumindest als märkisches Lehen behaupten konnte. Graf Adolf I. von der Mark, hatte die Grafschaft Limburg als "herrenloses Gut" nach der Ächtung Friedrich von Isenberg eingezogen.
Die Grafschaft umfaßte als zunächst bergisches, dann klevisches Lehen danach rund 120 qkm zwischen Hohenlimburg und Iserlohn, Hauptort war Limburg (ab1871 Hohenlimburg genannt).
Die Grafschaft fiel in weiblicher Erbfolge 1459 an die Grafen von Neuenahr, sodann über die Grafen von Limburg-Broich, nach deren Aussterben 1511 an die Grafen von Dhaun und 1542 erneut an die Grafen von Neuenahr, von diesen 1589 / 92 an die Grafen von Bentheim. Als die 1606 bei der Bentheim-Tecklenburger Erbteilung entstandene Limburger Linie 1626 ausstarb, fiel die Grafschaft zunächst an die "von Alpen", 1629 dann an die Linie zu Bentheim-Tecklenburg.
Die 1808 durch das Großherzogtum Berg mediatisierte Grafschaft, kam 1815 an das Königreich Preußen und bildete bis 1918 eine Standesherrschaft im Königreich Preußen.
Ursprung der Burg
Die Burg Limburg entstand vielleicht gegen Ende des 12. Jhdts., Graf Arnold von Isenberg erbaute sie; 1242 trägt Dietrich von Isenberg sein Schloß Hohenlimburg seinem Oheim, Grafen Heinrich von Berg, auf und empfängt es als Lehen zurück; 1243 erhielt Dietrich von Isenberg (= von Limburg) die Grafschaft Limburg.
Burgkapelle
1264 wird die Burgkapelle St. Georg auf der Burg Limburg erwähnt. Sie wird als Residenzkapelle 1506 dem gräflichen Haus übertragen.
Marktgründung
1252 erhielt Hohenlimburg Marktrecht, eine regelrechte Freiheit oder Stadt im heutigen Sinne ist es aber nie gewesen, es blieb ein Flecken.
Lehen der Grafschaft Mark
- 195 Haus Berchum
- 196 Haus Letmathe
- 197 Haus Hennen
- 198 Haus Ohl
- 199 Haus Gerkendahl
Rechtswesen
1277 Volquinus appellanus in Limburg.
Familie
Offenhauserklärung
1271 machen Graf Dietrich von Limburg und sein Sohn Johann die Burg Limburg mit der Stadt Limburg, die sie von dem Grafen Adolf von Berg zu Lehen haben, diesem zu Offenhäusern
Kriegerische Ereignisse
1288 wurde die Burg Limburg von dem Grafen Engelbert II. v. der Mark eingenommen, 1299 aber zurückerobert. 1288 wurde durch die Kampfhandlungen die Raffenburg der Erzbischöfe von Köln völlig zerstört.
Amtmänner
- 1485 Heinrich Graf zu Limburg ernennt als Oheim und Vormünder der von seinem Bruder Wilhelm, Grafen zu Limburg und Herrn zu Broich, nachgelassenen Kinder Johann und Irmgard, den Diederich Stecke als Amtmann über Schloss und Grafschaf Limburg.
- Archiv Haus Herten, im Archiv von Nesselrode, Schloß Herrnstein, 53809 Ruppichteroth
Kurkölnische Besetzung
- 1584 bis 1610 Besetzung der Grafschaft Limburg durch das Kurfürstentum Köln.
- Während der Zeit wurden dem Burgarchiv Archivalien für das Erzbistum Köln entnommen.
Kurkölnische Statthalter
- 1597 Johan de Wrede zu Melschede, kurkölnischer Satthalter auf (Hohen-)Limburg im Vest (Hohen-)Limburg.
- 1603/1605 Stephan von Wrede zu Melschede, Statthalter zu (Hohen-)Limburg in der Veste Limburg, war auch Drost zu Balve und Melschede.
Archive
Bibliografie
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- Marra, Stephanie, "Das Rädern, Köpfen und Hencken, jedes vor einen Louisdor ...", 2001
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- Schulte, Eduard, (Bearb.), Das Stadtarchiv Wattenscheid (...) (Veröffentlichungen der Historischen Kommission des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volkskunde Bd. 2, Urkunden und Akten zur Geschichte von Wattenscheid), Wattenscheid 1935, S.151-161.
- Steinen, von, Johann Diederich , Johann Diederich von Steinen, Ev. Luth. Pred. zu Frömern ... Westphälische Geschichte/Theil 4, Stück 31, 1760
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