Gewehr

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Wehrhoheit) im Deutschen Städtebuch ...

Regional > Sprache > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Holtdingsbuch > Gewehr

Amtssprache

In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung versteht man unter diesem Ausdruck nur die aus Eisen angefertigten kleineren Werkzeuge dieser Art, miz denen man sich im Streite gegen Menschen und Tiere zur Wehr setzt. In der moderneren Sprache kennen wir diese wehrhaften Werkzeuge unter der Bezeichnung Waffen.

Gewehr als Kategorie

  • Zu den ältesten Gewehren gehören die Stangenwaffen als Stoßgewehre, wozu Lanzen, Spieße, Piken, Hellebarden und ähnliche Waffen gehören.
  • Als älteste Schießgewehre kennen wir Pfeil und Bogen, dann Langbogen und Armbrust
  • Unter Feuergewehr als Schießgewehr verstehen wir Flinten, Musketen, Pistolen, Terzerole, Teschinken, Karabiner uns ähnliches
  • Zu den größere Werkzeuge dieser Art gehören dann die Geschütze (Kanone)
  • Unter Obergewehr eines Soldaten kennen wir die Muskete oder den Karabiner, aber auch ein Bajonett
  • Als Haugewehr oder Seitengewehr der Soldaten zu Fuße kennen wir das Untergewehr, das ist der Degen, der Säbel oder ähnliche Instrumente, so früher auch die Kuse (siehe unten unter Markenbewehrung).

Sich wehren

Zum Gewehre greifen, sich gemeinschaftlich bewaffnen. Den Bürgern das Gewehr abnehmen, sie wehrlos machen.

Das Seitengewêhr als Untergewehr

  • Ein altes Seitengewehr, welches man an der Seite trug war der Streithammer, auch Rabenschnabel genannt.
  • Ebenso bekannt und verbreitet als Kurzgewehr war die Streitaxt. Beide Arten wurden bevorzugt eingesetzt, um in der Nähe auf den beharnischten Kopf des Gegners betäubende Streiche zu führen, oder auch wohl den Helm zu zerschmettern, um den Gegner zu erschlagen.
  • In moderneren Zeiten kennen wir beispielsweise als Untergewehr das Schwert, den Degen, Pallasch, Säbel oder ähnliche Waffen.

Im Gegensatz zu den Obergewehren werden in engerer Bedeutung die Pallasche oder Degen der Soldaten Seitengewehre und Untergewehre genannt, und damit in der Begrifflichkeit dem Obergewehr entgegen gesetzet. [1]

Bewehrung von Markenaufsehern

Beispiel aus dem Holtings buech der Ramßtorper Marckenaus dem Jahre 1527:

  • "Anno 1527 up den Dinxdach na ulathis apli dage ys eyn Holtinck der Ramstorper marcke geholden up der smytkulen. Item dit nabesrevene ys de verkörige de marcken:"
    • "Item ys överkome, dat men up dem Donerdach overstkomen, de sal benen up de vorß marcke. Item men sal de marcke beweren und de Kuse (Scharaxt) dräghen , allet in older gewonte." [2]

Fußnoten

  1. Quelle: Adelung, Joh. Christ.: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (1793-1801)
  2. Quelle: Stratmann, Bodo: Holtdingsbücher und Brandregister der Lippramsdorfer Mark und die Entwicklung der Markenverkörung ab 1514 (2023)