Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/404

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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1805—1811 Cornelius Nolden, aus Severnich, der letzte Norbertiner aus Steinfeld, wurde Pfarrer in Crefeld und dann in Dülken, wo er am 3. Februar 1862 im 91. Lebensjahre starb. Die Gemeinde Dülken wird ihm, dem Stifter des Krankenhauses, stets ein dankbares Andenken bewahren.

1811—1835 Johann Winand Kerbusch, ein Gladbacher, starb 1835, 62 Jahre alt.

1835—1881 Heinrich Wilhelm Rahmen. Geboren in Uetterath 1799, Priester 1822, wirkte er seitdem in Wickrath zuerst als Vicar, dann als Pfarrer. In dieser langen Zeit ist er in Wahrheit nach den Worten des Apostels gewandelt würdig seines Berufes, in aller Demuth und Sanftmuth; verstanden hat er es, in Geduld und Liebe die Einigkeit in seiner Gemeinde zu erhalten durch das Band des Friedens. Mit klarem Verstande begabt, besonnen, gesund im Glauben und von erprobt kirchlicher Gesinnung, erfüllte er mit größter Gewissenhaftigkeit alle seine Pflichten auf der Kanzel, im Beichtstuhle, in der Schule und am Krankenbette. Besondere Sorgfalt widmete er der Erhaltung des Gotteshauses und der Verwaltung des kirchlichen Vermögens, wie er auch seiner Zeit mit dem Amte eines Specialcommissars für das Rechnungswesen betraut war. Nachdem er in solcher Weise alle Zeit und Kraft seinem Amte gewidmet, sollte er auch im Leiden erprobt werden. Im März des Jahres 1880 setzte Gott seiner Arbeit ein Ziel und fesselte ihn an's Krankenzimmer. Nie kam ein Laut der Klage aus seinem Munde. Geduldig und ergeben entschlief er im Herrn am 2. December 1881, fast 82 Jahre alt. Placide quiescas, pia anima!

Die Pfarrstelle Wickrath, welche im letzten Jahrzehnt noch zur Haupt-Pfarre zweiter Klasse erhoben worden ist, ist in Folge der Maigesetzgebung, [1] seit dem Tode des Pfarrers Rahmen unbesetzt.


Vicariestelle.

Das Bedürfniß eines Hülfsgeistlichen oder Vicars für Wickrath stellte sich erst nach Aufhebung des Klosters heraus. Der Erste, der als solcher fungirte, ist Caspar Anton Mathias Nonnenmühlen. Er bekleidete ein paar Jahre bis 1820 die Stelle eines Vicars und starb als Pfarrer in Hochneukirch. Ihm folgte Heinrich Broix bis 1822, wo er nach M.-Gladbach an die höhere Schule versetzt wurde. Heinrich Wilhelm Rahmen trat 1822 an seine Stelle, die er 1835 mit der dortigen Pastorat vertauschte. Das Gehalt des Vicars war bis dahin gering. Deshalb glaubte Pfarrer Rahmen so lange einen Vicar entbehren zu dürfen, bis er einem solchen auch einen standesmäßigen Unterhalt bieten könne. Demnach wurden die Einkünfte der Vicarie fünfundzwanzig



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