Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/398
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fest und bestimmte, „daß von niemanden, welcher Religion er auch seye, einige Hinderniß gegeben, noch weniger Insolentzien verübet werden". Trotzdem wurde 1747 wieder scandalöser Unfug getrieben.
Bruderschaften.
Eine römische Original-Urkunde, von acht Cardinal-Diakonen mit ihren theilweise in Blechcapseln erhaltenen Siegeln beglaubigt und ausgestellt im vierten Jahre der Regierung Pius II. am letzten Mai 1462, spricht von einer laudabilis fraternitas utriusque sexus hominum ad honorem gloriosae virginis Mariae ac sanctorum Fabiani et Sebastiani martyrum nec non Anthonii confessoris . . . Stifter war der Besitzer des Schlosses in Wickrath, Johann von Broichhausen, nebst seiner Gemahlin Margaretha von Gymnich.
Aeltere Urkunden unterscheiden zwei Bruderschaften, die Unserer lieben Frau und die zu Ehren der hh. Antonius, Fabianus und Sebastianus. Wahrscheinlich sind dieselben später vereinigt worden. Die Renten der Bruderschaft betrugen ungefähr 72 Malter Roggen. Sie hatte ihre eigenen, bedeutenden Stiftungen neben denen der Kirche. 1463 schenkte Margaretha von Gymnich, Frau zu Wickrath, 24 Morgen Land für eine ewige Memorie zu den Vierzeiten des Jahres mit „dubbel Präsentien den Priestern und mit dubbel Spinden den Armen". Der Kirche war dafür eine Rente von acht Maltern ausgeworfen. Laut der Ablaßbulle von 1463 wurde jede Woche Mittwochs ein Hochamt zu Ehren der heiligen Fabianus und Sebastianus, Freitags zu Ehren des heiligen Antonius und Samstags zu Ehren der Mutter Gottes gehalten und für jedes gestorbene Mitglied ein Seelenamt. Am Feste Mariä Himmelfahrt, an den Festen genannter Heiligen und Kirchweihe konnten die Mitglieder, wenn sie die heiligen Sacramente der Buße und des Altares empfingen, die Kirche besuchten und ein beliebiges Almosen spendeten, einen Ablaß von hundert Tagen gewinnen. Die Kirchenfabrik hat die Renten, so weit sie restituirt wurden, eingezogen. Allmonatlich wird ein Hochamt für die Lebenden und Verstorbenen der Bruderschaft gehalten.
Die Rosenkranz-Bruderschaft ist am Maria-Empfängnißfeste des Jahres 1652 durch den Dominicaner Pater Conrad Schagens auf Ansuchen des Priors und Pastors Gerardus Glaas in Wickrath eingeführt worden. Das erste Bruderschaftsregister ist noch vorhanden und weist die Namen der Mitglieder und der Präfecten auf.
Eine andere Bruderschaft unter dem Titel der ewigen Anbetung, gestiftet 1765 von dem Fürstbischofe Carl von Lüttich, bestätigt von Clemens XIII. und mit vielen Ablässen versehen, ist eingegangen. Ihre Einrichtung war ähnlich der des ewigen Gebetes. Jedes Mitglied