Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/330
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Die zweite Glocke dürfte noch älter sein. Sie hat keine Verzierung und ist von rauhem Gusse mit der Inschrift in lateinischen Buchstaben:
- Maria heis ich,
- Sifridus, de gois mich. † "
Die kleine Chorschelle trägt das Zeichen IHS[1] und die Inschrift: "St. Maria. St. Joseph. St. Anna. St. Bernardus. Joannes Lehr me fecit. Coloniae 1655."
Schon Gelenius de magnitudine Coloniae p.628 spricht von Reliquien eines Martyrers der Thebaischen Legion, aus Oeckhoven stammend über dem Grabe seiner Familie in der Margarethen=Kapelle in Köln. In Oeckhoven sind Reliquien von Martyrern der thebaischen Legon nicht mehr vorhanden. Seit dem Jahre 1827 befindet sich daselbst das Haupt des h. Brictius, welches durch die Bemühungen des Pfarrers Dahlmanns aus dem aufgehobenen Klösterchen Klein=Ursula auf der Marzellenstraße in Köln nach Oeckhoven übertragen wurde. Die Genehmigung zur öffentlichen Ausstellung und Verehrung erfolgte unter'm 4. October 1827. Eingefaßt war das Haupt in Form einer Mitra, die aber durch die Länge der Zeit in Unstand gekommen war. Daher wurde dem Goldarbeiter Franz Wüsten in Köln die Anfertigung eines metallenen Schreines übertragen. Der Schrein verdient als eine gediegene, kunstgerechte Arbeit bezeichnet zu werden. Das Haupt ist eingefaßt in Stickereien, wobei gegen 170 echte Perlen der alten Mitra zur Verwendung kamen. Dasselbe wurde am 16. November 1879, wo die Pfarrgemeinde das Fest des Heiligen feierte, zum ersten Male in dem neuen Schreine zur Verehrung ausgesetzt.
Auch besitzt die Oeckhovener Kirche eine Reliquie der h. Agatha, mit authentischer Urkunde vom Jahre 1808 versehen. Sie wird in einem von Wüsten kunstreich verfertigten Ostensorium aufbewahrt.
Im Kirchenschatze befindet sich ein schönes Ciborium, ein Geschenk des Pastors Simonis aus dem Jahre 1721, und eine werthvolle Monstranz; desgleichen ein silbernes Weihrauchfaß mit Schiffchen, das die Inschrift trägt: "Godefridus Glatt ecclesiae in Oeckhoven dono dedit 1842," und silberne Pollen nebst Teller mit der Inschrift: "Donum parochianorum festo epiphaniae Domini anno 1853, Joanne Henrico Lentzio, pastore in Oeckhoven.
Jahrgedächtnisse sind 39 gestiftet, ferner 52 Sing= und 17 Lesemessen; außerdem zwei Wochenmessen der Simonis'schen Stiftung und eine Samstagsmesse. Die Frühmesse an Sonn= und Festtagen rührt von einem Vermächtnisse der Eheleute Adam Herkenrath und Maria Christian Piers her. Jahrgedächtnisse werden gehalten für die Pastoren Schmeer, Simonis, Schmitz und Dahlmanns. Ander sind gestiftet von
- ↑ GenWiki-Red.: über dem H befindet sich ein kleines Kreuz