Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/315
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freite Margaretha von Hameln. Sie verkaufen 1450 an die Wittwe des Konrad Joede von Köln, eine jährliche Rente von 36 Malter Roggen aus den Gefällen der Herrschaft Neurath. Wegen Ablöse derselben entstand ein langwieriger Proceß mit den Herren von Merode und von Gymnich zu Vischel, den nachmaligen Herren zu Neurath. Erst 1732 wurde die Rente abgelöst.[1]
Eines Urenkels jenes Friedrich von Merode, Ulrich genannt, Tochter, Barbara, Wittwe Heinrichs von Rauschenberg zu Rurich, heirathete 1605 Diedrich von Pallant und brachte die halbe Herrschaft Neurath mit in die Ehe. Barbara ging eine dritte Verbindung mit dem Obersten Kratz von Scharpffenstein ein. Nach dessen kinderlosem Tode schenkte sie ihre Güter in Neurath, auf welche sie nicht unbedeutende Schulden gemacht hatte, 1630 ihrem Neffen, Freiherrn von Gymnich zu Vischel.[2]
Trotz seiner isolirten Lage kamen auch über Neurath in den anhaltenden Kriegen schwere Zeiten. Namentlich wurden die reichen Höfe bei Einquartierungen und Durchmärschen hart mitgenommen. Nicht allein Victualien für Menschen und Vieh, sondern auch Pferde, Kühe, Schweine, Schafe und Anderes nahm man den Leuten mit Gewalt ab. Manchmal wurde Ersatz versprochen, aber selten geleistet. Im Bruderschaftsbuche des Scapulier=Bruderschaft heißt es: "1758 wurden wenige eingeschrieben; es herrschte Krieg. In Neurath war das Lager. Die ganze Nachbarschaft war so eingeschüchtert, daß es am Scapulierfeste ganz stille herging."
Pfarrkirche.
Die Kirche ist dem h. Bischof und Martyrer Lambertus geweiht. Das Pastorat hatte das Deutsch=Ordenshaus in Gürath resp. der Großcomthur der Ballei zu Coblenz[3] und damit auch die Pflicht des Kirchenbaues. Im Jahre 1554 hat eine Erweiterung der Kirche stattgefunden, wie dies am Thurme und auch sonst sichtbar ist. Auch besagt das ein Stein mit obiger Jahreszahl und drei Kreuzen im linken und drei Schwänen im rechten Felde. 1734 wurde der Thurm angebaut.
Der Hauptaltar ist zu Ehren des Pfarrpatron, ein Nebenaltar zu Ehren der Muttergottes und ein anderer zu Ehren der heiligen Katharina und Johannes von Nepomuk errichtet. Jener trägt ein in Holz geschnitztes Wappen mit zwei neben einander stehenden Schilden, bedeckt mit einem Helme und geschlossenem Visir. Das eine Schild zeigt