Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/266

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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und dieser Herrlichkeit und darumb, dass er Gewaltherr ist, weisen wir ihme zu Galgen und Rath, Klockenklang, blutrünstige und forth alle gewaltige Sachen, daß er die so straffe, auff daß ein jeder beim Rechten bleiben mag.

3) Item auch weisen wir Scheffen, daß unß gn. Frawe soll rüstig halten auff ihrem hoff Stock und Vesser, ob man jemand griff, daß man den darinn schließen magh".[1]

Dort ist auch die Rede von einem Frawinhof, der ehrwürdigen Frau von S. Cäcilien gehörend, und von St. Johanneshof zu Newenhusen. Die "Erkundigung über die Hofesgerichte und Latbänke im Fürstenthum Gülich" von 1554 und 1555 gibt an: "Zu Neuenhuisen ist die Abdisse zu S. Cäcilien in Cölln grundfraw, hatt Zins und pecht und Churmoden, aber gein hoffsgericht. Die Amptluide stellen die Scheffen an von wegen meins gn. heren unnd welche der Abdissen Churmödige gueder nicht haben, und zu scheffen angestellt werden, denselben müssen andere, so die Churmödigen Gueder habenn und selbst nicht bequem sein scheffen zu sein, belohnnen und gheit die Appelation uff Gülich.

Jeder Scheffen hat für seine Belohnung uß meiner frawe Abbatissen zu St. Cäcilien Khurmödigen guederen zwei malter Korn jarlichs; welche aber von den inhabern der Churmödigen gueder dazu bwquem seindt, den wird solch Scheffen Ampt for anderen vergönth".[2]

Das Dorf Newhauß, so heißt es in der Designation der im Fürstenthum Gülich beschehener Belagerungen und Durchzüge, hat mit Gerodt Alderatt, Barrenstein und Huesten durch die hispanische Kriegsleut in verschiedenen Ueberzügen nacher Kerpen und anno (15)80 in Februario und Maio, als Schnader und Prenger das Volk geführt, Schaden erlitten an die 41886 Thalter.[3]

In den folgenden langwierigen Kriegen ist Neuenhausen auch hart mitgenommen worden; die Nähe von Grevenbroich trug dazu noch besonders bei. Die Reformation hat hier, wie fast überall da, wo eine geistliche Genossenschaft Rechte und Einfluß hatte, keine Fuß fassen können.


Pfarrkirche.

Patron ist, wie bemerkt, der h. Martyrer Cyriacus. Der Thurm und der mittlere Theil der Kirche sind uralt. Jener musste vor einigen Jahren wegen Gefahr des Einsturzes bis zur Höhe des Kirchendaches abgetragen werden. Eine Kirchen= und Hauscollecte hat den Neubau ermöglicht, der



  1. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, II 301 u. flgde. -
  2. Archiv der Geschichte des Niederrheins von Lacomblet, III 320. -
  3. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, III 292.