Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/240
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Umlage auf die Klassen= und Einkommensteuer=Pflichtigen, aus dem Erlöse der drei kleinen Glocken und dem Verkauf der alten Kapelle mit 363 Thaler. Dazu kamen noch freiwillige ansehnliche Zeichnungen; fast alle Pfarrgenossen haben beigetragen. Am 30. September 1867 fand die feierliche Weihe durch den zeitigen Pfarrer von Mündt, Peter Joseph Lampenscherf, statt. Derselbe hielt auch die Festrede, sie sollte sein Schwanengesang sein. Von der Feier nach Mündt heimgekehrt, fühlte er sich ermattet und äußerte: "Heute ist mir das Reden schwer gefallen". Am 17. October läuteten die Glocken von Jackerath ihn zum Tode. Sie erfüllten so das mortuos plango zum ersten Male an dem, der sie eingeweiht hatte. Der Wunsch des Chronikschreibers, welcher sich um die Glocken vielfach bemüht und verdient gemacht hat, sei hier für die Jackerather erwähnt: "Wenn du die Glocken läuten hörst, denk' auch an den Schreiber dieser Zeilen, Robert Wergisosse."
Jahrgedächtnisse. Die älteste Stiftung rührt von Winandn Andermahr, Vicar in Mündt, her und ist aus dem Jahre 1707. Derselbe legirte für eine Freitags=Wochenmesse und für ein Anniversar 260 Reichsthaler.
1710 stiftete die Wittwe Gertrudis Becks in der Kapelle zu Jackerath eine Dinstags=Wochenmesse mit 400 Reichsthaler.
Dann folgen die Stiftungen von Schierges und Hummersheim. Der verstorbenen ehemalige Küster und Lehrer Schier von Jackerath vermachte 100 Thaler zu einer Stiftung am Feste des h. Franciscus Xaverius. Andere Jahrgedächtniss sind für Hubert Heyden, Agnes Dohmen, Peter Anton Wacker, Michael Sieben und Peter Pannes und Katharina Schreiber. Johann Huppertz und Eheleute Rixen gestiftet und für Geschwister Wackerzapp. Von Pastor Froelich rührt eine Schenkung für Abhaltung eines Segensamtes und einer Abendandacht am Herz=Jesu=Fest her. Auf seine Veranlassung wurde auch das Kapellchen zu Hubbelrath durch die Familie Goswin Zillikens und Schneiders mit einem Bilde des allerheiligsten Herzens Jesu geschmückt. Dieses Kapellchen, genannt Zufluchtsstätte zum Herzen Jesu, wird von Passanten und Einheimischen fleißig besucht. Die Allerseelen=Octav, welche der Pfarrer Johann Adam Lauterborn und Peter Wilhelm Lauterborn am 15. April 1855 stifteten, besteht in einer täglichen Segensmesse und Nachmittagsandacht zum Troste der armen Seelen.
Bruderschaften bestehen in Jackerath folgende:
1) die von Jesus, Maria, Joseph. Sie war in Mündt, der frühern Mutterkirche, längst eingeführt. Pfarrer Stiel fand sich veranlaßt, deren Erection und Approbation an die Erzbruderschaft in Rom nachzusuchen.