Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/220

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Conrad von Höningen von ihnen zu Lehen trug. Jedoch sollten die Ordensherren dafür in ihrer Kirche alljährlich eine Seelenmesse für ihn, seine Gemahlin, seine Eltern und Voreltern halten lassen.[1]

In Höningen war ein alte Burg. Bereits im Jahre 1344 ist von ihr die Rede in einem Vertrage zwischen Petersse, Wittwe Adams von Hoengen des Alten, und Adam von Hoengen dem Jungen. Dort heißt es: "dat pennynch gelt und dat hoynre gelt, dat zu Hoynchen up dat huus ghehörde, sal unser syn, alle dat land und weyeren ind Erve, dat zu deyme huus ind hove ghehörte zu Hoynchen myt deyme huus ind hoyve ind wyeren sal san Adamz und synre Erven".[2]

Daem von Harff übergab 1387 dieses Haus dem Erzbischofe von Köln, Friedrich III. zum Offenhaus.[3] 1428 erwarb es Heinrich von Harff von seinem Vetter Goedert von Harff. Hermann IV., Erzbischof von Köln, belehnt 1489 den Johann von Harff, Heinrich's Sohn, mit Höningen, wie seine Eltern und Vorfahren es zu Lehen empfangen hatten. Johann von Harff starb bald nach 1504 ohne Erben.

Das Haus erbte auf den Schwiegersohn des Ritters Heinrich Hoen zum Pesch, Werner von Schönrode, der es 1534 an Friedrich von Steprode und Margaretha von Selbach verkauft. Sie bekennen zugleich, daß dasselbe dem Erzstifte Köln lehnrührig sei, und begehren, daß dieser Kauf durch den Erzbischof bestätigt werde.[4]

Darauf belehnt Erzbischof Hermann dieselben 1539 mit Höningen.

Durch Heirath ist das Haus auf Wilhelm Meyraidt (Merode) zu Reifferscheid gekommen[5] und durch dessen Tochtermann auf die Familie von Bourscheid zu Büllesheim.[6] Eva Maria von Bourscheid starb im Anfange des 18. Jahrhunderts.

1721 ist Baron de Hoven oder de Houve, welcher 1734 starb, Herr in Höningen und Kisselsberg.

Nach ihm finden wir Höningen im Besitze des Hofrathes Edler von Pröpper.[7]

Von Kriegsereignissen ist Höningen außer dem Hessen=Weimarischen Ueberfalle, der das ganze Erzstifft betroffen,[8] wegen seiner isolirten Lage nicht sonderlich berührt worden. Jedoch fanden manchmal Einquartierungen udn Durchmärsche Statt, welche auf Sitten, Wohlstand und Gesundheit verderblich wirkten. So litt Ramrath 1581 durch spanisches Kriegsvolk. Das Schlimmste passirte wohl 1673 im Kriege Frankreichs



  1. Hennes, Codex Theuton II 277. -
  2. Strange, Beiträge zur Genealogie, V 107. -
  3. Lac. III 809. -
  4. Strange, Beiträge, V 28. Auch Krummstab II 49, wo der Kaufvertrag abgedruckt ist. -
  5. Krummstab, 68. -
  6. Fahne, Geschichte der Grafen Salm, I 3. -
  7. Kirchenbücher in Höningen. -
  8. Siehe, was Pastor Norffs darüber im Laufe diese Abhandlung berichtet.