Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/195

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Pastor Custodis 1742 von neuem eingerichtet worden." Jedes Mitglied war verpflichtet, dem verstorbenen Bruder die letze Ehre zu erweisen und die Gottestracht mitzugehen. Unter den Eingeschreibenen finden sich Adolph und Alexander von Gevertzhagen 1684. Jacobus von Behr, vicesatrapa. Adam vom Hertzograth 1735. Joannes von der Helm 1739. Theodor von Hertmanni 1787. Franz von Breidenbach 1790. Auch die Pastoren Schlömer und Custodis, Degive und Nonnenmühlen waren Mitglieder.

Kirchhof. Bis zum Jahre 1846 hatten die Protestanten das Recht der Beerdigung auf dem katholischen Kirchhofe. Jedoch mußte 1) dem katholischen Pfarrer die Todesanzeige gemacht werden, war 2) nicht gestattet, eine Leichenpredigt zu halten, durfte 3) während des katholischen Gottesdienstes dabei nicht geläutet werden, war 4) den Prostestanten verboten, ohne Erlaubniß des katholischen Pfarrers einen Leichenstein zu setzen, mußten dieselben 5) für das Recht des Begräbnisses ihren ratirlichen Theil der Reparaturkosten für die Kirchhofsmauer und den Thurm bezahlen und endlich 6) die Gräber jährlichs zwei Mal reinigen.

1846 wurde ein neuer Kirchhof angelegt und am Kirmeßmontag feierlich benedicirt. Am 22. September nahm er die erste Leiche auf. Nicht weit von der Pfarrkirche liegt an der Hauptstraße des Dorfes ein einfaches Heiligenhäuschen mit einem Altartische und werthlosem Bildwerke versehen. Frohnleichnam wird hier die letzte Station gehalten.

In der Filiale Holz, früher Weingartsholz genannt, befindet sich eine Kapelle mit Altar zum gemeinschaftlichen Rosenkranzgebete, mit Dachreiter und zweien Glöckchen. Hier stand bis 1820 eine alte Kapelle, über deren Entstehung keine sichern Nachrichten auf uns gekommen sind. An derselben war ein beneficium simplex von Gottfried Faßbender gestiftet, welches verloren gegangen ist. 1820 war die Kapelle baufällig geworden. Das Mauerwerk wurde verkauft. Als nun im Jahre 1837 die Protestanten von Holz die noch in der Erde vorhandenen Steine ausgruben, um sie zur Dorfstraße zu verwenden, da wurden die Katholiken aufgerüttelt, und sie beschlossen, Beiträge zu sammeln und ein neues Kapellchen zu bauen. Bald stand ein solches da. Altar und Glöckchen rühren aus dem Katzenhaus in Jüchen her.


Pfarrstelle.

Neukirchen war ein Personat und zwar ein beneficium simplex. Der Personatar mußte vierzehn Jahre alt sein, die Tonsur haben und aninmum clericandi. Er war verpflichtet, wöchentlich zwei Messen lesen zu lassen, ornamenta et requisita ad sacrificium zum hohen Altare zu