Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/147

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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10. Gustorf.

Pfarrort.

Gustorf, im Kreise und Amtsgerichtsbezirk Grevenbroich, bildet mit Gindorf, Laach, den Häusern vor Grevenbroich und einer Mühle eine Bürgermeisterei mit 2206 Katholiken, 13 Protestanten und 95 Juden. Es ist sechs Stunden von Köln und drei Stunden von Neuß entfernt.


Pfarrgeschichte.

Gustorf, früher Güsdorf, Goesdorf, Gozdorf, auch Goitzdorp geschrieben, gehörte in politischer Beziehung zum Churkölnischen Amte Liedberg, in kirchlicher zum Dekanate Bergheim. Ort und Pfarre sind alt. Bereits 1269 verkauft die Abtei Pantaleon zu Köln großer Schulden halber den Hof Laach im Kirchspiele Gustorf an das Deutschordenshaus zu Coblenz.[1] Demselben Ordenshause überläßt 1317 Hermanus, dominus castri de Limburg, fünfzehn Morgen Land bei Gustorf für einen jährlichen Zins von zwölf Denaren, die zu Ehren der Mutter Gottes alljährlich Martini an die Pfarrkirche zu Gustorf zur Beleuchtung der Kirche gegeben werden sollen.[2]

1321 vergleicht sich Rudolf von Reifferschein mit dem Deutschen Orden wegen Ansprüchen an den Grevenforst und empfängt dafür jährlich aus dem Zehnten von Gustorf 50 Malter Roggen. Dagegen verpflichtet er sich, verschiedene Lasten, unter Anderm die Unterhaltung der Gotteslampe zu übernehmen.[3]

Die Burg zu Gustorf lag neben der Kirche. Sie war ein Lehen der Herren von der Dyck.

Werner, Sohn des Ritters Daniel von Goesdorf, überträgt 1275 die Vogtei zu Laach dem Grafen Heinrich von Kessel und dieser schenkt sie den Deutschordensherren zu Judenrode (Gürath).[4]



  1. Lac. II 349. Vollständiger bei Hennes, Codex Theuton., II 179.
  2. Copiarium in Elsen, Nro. 16.-
  3. Fahne, Geschichte der Grafen Salm, II 93.
  4. Siehe unter Laach.