Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/095
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Die Kundschaft und das Weisthum über die Beschaffenheit des Frimmersdorfer Broichs, über die Grenzen und den Zehnten der Herrlichkeit Frimmersdorf vom Jahre 1456 sind mitgetheilt in Lacomblet, Archiv für die Geschichte des Niederrheins VI 454 ff.
In bürgerlicherer Beziehung gehörte die Herrlichkeit Frimmersdorf zum Dingstuhle Gustorf im Amte Liedberg. Die Verbindung mit der Abtei Knechtsteden ließ die Reformation an Frimmersdorf spurlos vorübergehen. In kriegerischen Zeiten ist Frimmersdorf nicht verschont geblieben. 1391 machte Graf Engelbert von der Mark eine Streifzug durch das Rheinische Kölner Land. Levold von Northof beschreibt denselben in seiner Chronik der Grafen von Mark. Den Ruhm seines Helden Engelbert bemißt er nach den Meilenstrecken niedergebrannten und mit Schatzung belegten Gebietes. Auch Frimmersdorf wird besonders genannt. "Anno 1391 Dinxtages na Bartholomäi schepete sich Engelbert Thoe mark mit synen Fründen over Rhin und lach in dem Stift Cöln 9 Nacht, de erste bei Ordingen ... de achtete to Frymensdorpe by des von Ryverschette Slott, von Frimmerstorpe tho Bodeke (Büttgen). 4 Myle, Summe 30 Myle".[1] 1619 den 27. April beklagt sich die Gemeinde Frimmersdorf beim Amte Liedberg gegen die Halfen zu Gürath, Kaulen, Rannrath, Ingenfeld und Neuhof, daß sie die Dienste mit Pferd, Karren und Schützen seit zwei Jahren allein bei dem neuerbauten Walle zu Kaiserswerth geleistet, wozu die genannten Höfe ein Drittel zu leisten hätten. Auch hätte sie achtzehn Schützen aufstellen müssen, um gewisse Stabreuter im Unterquartier fern zu halten, was ihnen 400 Gulden gekostet haben.[2] In Aufzeichnungen des Pastors Ancker zu Glehn (1668 bis 1677) findet sich, daß die Franzosen 1675 am 18. und 19. October Frimmersdorf und zwei andere Dörfer geplündert. 1679 mußte Frimmersdorf für den Monat August 5000 Rationen und 400 Reichsthaler an die französischen Truppen nach Neuß liefern, im October 332 Rationen und 40 Reichsthaler.