Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/092

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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6. Frimmersdorf.

Pfarrort.

Frimmersdorf, Dorf mit 211 Häusern, mit 1059 Katholiken, einem Akatholiken und 44 Juden. Es bildet mit der Pfarre Neurath die Bürgermeisterei Frimmersdorf, im Kreise und Amtsgerichtsbezirke Grevenbroich, und liegt 5½ Stunde von Köln und 3½ Stunde von Neuß entfernt.


Pfarrgeschichte.

Frimmersdorf, auch Frimmerstorf, Vremerstorp und Vremirsdorf geschrieben, kommt schon im Jahre 1210 als Pfarre vor, wo Graf Lothar von Hochstaden das Patronat der dortigen Kirche der Abtei Knechtsteden schenkt.[1] Einer alten Sage gemäß soll ein daselbst begangener Mord die Veranlassung dazu gegeben haben. Indessen heißt es in der Schenkungsurkunde nur im Allgemeinen: Wir haben das Patronatrecht der Kirche in Frimmersdorf dem Kloster zu Knechtsteden zur Sühne für unsere Sünden verliehen, womit wir Gott so oft beleidigt haben, auf daß derselbe uns durch die Fürbitte der allzeit seligen Jungfrau Maria und durch das Gebet der dort Gott dienenden Brüder gnädig sei.[2] 1227 erkennt Lothars Sohn mit seiner Gemahlin Margaretha die Schenkung an.[3]

1228 verzichten die Gebrüder Conrad und Friedrich von Hochstaden, Canoniker am Dom und bei St. Andreas zu Köln, auf das Patronat zu Frimmersdorf.[4] An demselben Tage (Sabbatho ante cathedram Petri) war ein Ausspruch der Schiedsrichter über die strittige Frage vorhergegangen und das Patronat dem Abte und der Kirche in Knechtsteden zugesprochen worden.[5]



  1. Lacomblet, Urkundenbuch, II 18. Dumont, Descriptio, 10. 44.
  2. Noverit universitas ... quod ius patronatus nobis competens in ecclesia de Vremerstorp pro peccatorum nostrorum expiatione monasterio in Knechtstedin contulerimus, ut Deum, quem peccando saepius offendimus, per merita beatae Mariae virginis et per orationens fratrum ibidem Deo servientium nobis aliquantulum reconciliaremus.
  3. Lac. II 81
  4. Lac. II 83. Auch bei Gelenius, Auctarium historiae s. Engelberti, 327.
  5. Bei Gelenius, I. c. 328