Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/198
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viele schöne Wohnungen leer standen, so mieteten sich daselbst ein: Amtmann Kappler, zuvor in Lichtenau, und Kammerrat Valentin Gochnat, bisher in Bischofsheim.
Andreas Paulus aus Willstett, der Stammvater eines jetzt zahlreichen Geschlechts, war schon in jungen Jahren dem Schulmeister Johann Friedrich Leo, seinem Schwager, als Gehilfe beigegeben worden. Aus Verdruß legte er seinen Dienst nieder, widmete sich der Landwirtschaft und heiratete Magdalena, geb. Siehlin. Hierauf wurde dem Schulmeister Schuladjunkt Dietrich beigegeben. Am 27. Januar 1779 starb Leo seines Alters 70 Jahre. Dietrich erhielt die Schulstelle zu Memprechtshofen. Den hiesigen Schuldienst aber versah nun lange Jahre der Sohn des Ortsgeistlichen, Candidatus theologiae Christian Ernst Schulmeister, der damals in seinem 26. Lebensjahre stand. Er bewohnte das Haus über der Brücke und bezog den herkömmlichen Schulmeistersgehalt. Daneben half er seinem Vater aus, ohne besondere Bezahlung dafür zu empfangen; 1786 ward er zum Pfarr-Adjunkten, 1792 zum zweiten Geistlichen ernannt. Endlich nach dem Tode seines Vaters, welcher am 9. September 1793 Nachts zwölf Uhr im Alter von 69 Jahren, 7 Monaten, 8 Tagen abgeschieden war, trat er in den ihm zuvor schon zugesagten Pfarrdienst ein und bezog das Pfarrhaus.
Sein Nachfolger im Schuldienst ward der bisherige Schulkollaborator Johann Georg Haaß, Sohn des Metzgermeisters Johann Friedrich Haaß zu Bischen. Dieser versah den hiesigen Schuldienst ebenfalls in musterhafter Weise 59 Jahre hindurch bis zu seinem am 19. Juli 1841 erfolgten Tode. Er erreichte ein Alter von 78 Jahren, 5 Monaten und 18 Tagen. Er sagte seinen Schülern des öfteren, sie würden erst dann an ihn denken, wenn seine Knochen wieder ausgegraben würden. Als dies vor etlichen Jahren wirklich der Fall war, erinnerte sich ein dabeistehender Greis dieses Ausspruchs und meinte, man solle eben doch frommen, treuen