Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/185
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nach Herzenslust dem oder jenem ein Tränklein bereiteten. Chirurgus Juratus aber war Johann Hahnhardt, von 1757 an Johann Gottlieb Huhn, Sohn des Wirts in Mutzen, und seit 1795 Georg Wilhelm Lakorn aus Schwäbisch-Hall, Tochtermann des letztgenannten. Wenn da jemand in der Landkutsche, die Posthalter Wetzel von Bischofsheim abgehen ließ, ein Bein brach, wie einem Herrn aus Mömpelgard daselbst widerfuhr, oder sonst verunglückte, dem konnte in der neuen Stadt gar wohl geholfen werden.
Für den höheren Unterricht der Jugend hatte Johann Georg Hermann, Informator in der Neustadt, in Gemeinschaft mit seiner Gemahlin eine lateinische Privatschule nebst Pensionat gegründet. Und um die Herrlichkeit vollzumachen, beschloß die Kompagnie auf Antrag des Kommerzienrats Kükh auf dem Platze, der vor dem jetzigen Kirchhof und der Pfarrbühnde gegen die Landstraße hinausliegt, zur Ehre des Landesfürsten, Ludwig des VIII., ein großartiges, umfangreiches und schönes Schloß zu erbauen und es mit einer Mauer zu umgeben. Die Fundamente dieser sind teilweise heute noch vorhanden. Nach Fertigstellung des Schlosses wollte man auch den Durchstich des Kanals in die Rench vornehmen und dann ein großes Freudenfest feiern, zu dem auch das Erscheinen seiner Durchlaucht, des Landesfürsten erhofft wurde.
Es nahte der Sommer. Schon waren die Keller des Schlosses gegraben und die Fundamente gelegt, schon erhob sich das erste Stockwerk bis über die Fenstergestelle, schon war man dem Renchdurchstich nicht mehr allzuferne, da kamen die Kanalarbeiter, die wie gewöhnlich des Morgens zur Arbeit hinausgegegangen waren, alsbald mit Geschrei und aufgeregten Geberden wieder zum Kompagniehaus zurückgelaufen und meldeten, daß ein großes Stück am Ende des Kanals über Nacht zugeworfen worden sei. Auch die Absteckpfähle seien ausgerissen, die Hütten verbrannt und sonst noch viel Schaden angerichtet worden.
Das war also gekommen: Franziskus Antonius Glöckler,