Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/170
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Stanislaus Leszinski die polnische Königskrone wieder zu verschaffen, die er einst von den Schweden erhalten, die ihm aber wieder entrissen worden war. Der deutsche Kaiser dagegen begünstigte den rechtmäßigen Erben, August den III.
Ehe noch der Krieg erklärt war, legte sich das französische Heer vor die Festung Kehl, beschoß dieselbe acht Tage lang und zwang sie am 28. Oktober 1733 zur Übergabe. Am 31. Oktober verließen die deutschen Truppen unsere Gegend und marschierten nach Philippsburg. Das Hanauerländchen wurde nun von den Franzosen besetzt und ausgeplündert. Die Glocken hatte man in Freistett in aller Eile wieder vergraben. Die Uhr und andere wertvolle und wichtige Gegenstände wurden nach Straßburg verbracht, so z. B. auch „die Pupilleneffekten für die hinterlassenen Kinder des Hanß Jakob Durban, Gerichtschöffen dahier.“ In das „königliche Magasin nacher Straßburg“ hatte die Gemeinde Freistett zu liefern für 542 Gulden Heu, den Zentner berechnet zu 6 Schilling. Im folgenden Jahre erlitten die „Blumen auf dem Feld“ (Saatfeld) durch die Feinde einen großen Schaden, als diese unter Marschall von Berwick ebenfalls nach Philippsburg zogen und dasselbe den Kaiserlichen wieder abnahmen.
Endlich um die Mitte des Sommers erschien der bereits altersschwach gewordene Prinz Eugen. Zu ihm stießen die Truppen Friedrich Wilhelm des I. von Preußen; ja dieser selber erschien mit dem Kronprinzen, dem nachmaligen großen Fritz, am Rheine. Anno 1735 langten 10,000 Russen bei uns an. Auch noch nach Beendigung des Kriegs hatten unsere Gemeinden schwere Einquartierungslasten zu tragen. Am 21. Januar 1736 trank eine „Compagnie von dem Kayserlich Marullischen Infanterie Regiment, als sie hier eingetroffen,“ bei dem Salmenwirt Johann Jakob Vetter, dem Kronenwirt Matthiß Haas und dem Schiffwirt Hans Georg Hummel auf Rechnung der Gemeinde 6 Ohm 8 Maß Wein (1 Ohm = 45 Liter) neben der geordneten Verpflegung. „For ihre Portionen wurden entrichtet dem Hauptmann 20