Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/139

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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XXIV. Schlimmer als der Türke.

Graf Kasimir wurde am 30. März 1685 zu seinen Vätern versammelt. Seine Gemahlin Sibylla Christine wurde ihm am 21. Februar 1686 in der lutherischen Kirche zu Hanau zur Seite gestellt. Sofort trat Philipp Reinhard (geboren am 2. August 1664 zu Bischofsheim) auf seinem Schlosse zu Hanau die Regierung an und öffnete Tausenden von vertriebenen Hugenotten die Thore seiner Hauptstadt. Hier feierten sie ungestört die Gottesdienste, „worein sie ihre ganze Glückseligkeit setzten.“ Auch gründeten sie jene industriellen Unternehmungen, welche heute noch der Stadt Hanau zur Ehre gereichen.

Zu Hanau-Lichtenberg bestand vorderhand noch eine vormundschaftliche Regierung (1685–1688) unter der Gräfin-Mutter Anna Magdalena und ihrem Bruder, Pfalzgraf Christian dem II. von Birkenfeld. Groß war die Freude zu Bischofsheim, als im Frühjahr 1688 der junge Herr sich wieder einmal in seinem Geburtsorte sehen ließ. Die Erwartungen, die man von seinem Erscheinen hegte, wurden in der That nicht getäuscht. Als er nämlich die große Armut sah, welche immer noch in der ganzen Gegend herrschte, so erließ er seinen Unterthanen in den Ämtern Lichtenau und Willstett je das vierte Quartal der Frongelder und Steuern. Auch sorgte er dafür, daß dem derzeitigen Pfarrer in Freistett von der Kirchschaffnei seine rückständige Besoldung ausbezahlt werden konnte. Adami, welcher vom 2. Jan. 1678 bis Frühjahr 1683 auch die Pfarrei Bischofsheim versehen, hatte nämlich an seine Behörde folgendes Gesuch gerichtet: „Mein unterthänig Bitten gehet dahin, daß mir aus der Kirchschaffnei des Amtes Lichtenau, aus welcher ein Pfarrer zu Freistett seine Kompetenz zu empfangen hat, dieser sauer verdiente Rückstand nach und