Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/109

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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er selbst habe durch die Plünderung Hab und Gut verloren und bitte um eine andere Pfarrei.

Nicht minder grausam als bei uns wurde mit dem Babenhauser Erbe des Grafen Philipp Wolfgang verfahren. Der Kaiser machte dasselbe ohne weiteres dem Bischof Anselm Kasimir zu Mainz zum Geschenk. Mit großem Herzeleid fuhr der Graf in die Grube am 14. Februar 1641. Seinen drei ihn überlebenden Söhnen überließ er das Hanauer Land unter folgenden Bedingungen:

Friedrich Kasimir, der älteste Sohn, erhielt die Nachfolge in der Regierung. Da er erst 18 Jahre alt war, wurde ihm nach dem Familienvertrage von 1610 Graf Johann Ernst von Münzenberg zum Vormunde gesetzt; ebenso Georg von Fleckenstein. Aber schon am 12. Januar 1642 starb der erstgenannte Vormund an den Kinderblattern, und so fielen dem jungen Fürsten mit einem Male auch noch die Hanau-Münzenbergischen Lande zu, so daß von nun an das ganze Hanau-Lichtenbergische Land unter ein Szepter vereinigt wurde.

Dem zweiten überlebenden Sohne Johann Philipp überließ der Vater als Apanage oder Nutznießung das Amt Babenhausen, das indes damals durch den Bischof von Mainz besetzt gehalten wurde. Zwischen den genannten beiden Brüdern herrschte kein freundliches Verhältnis. Johann Philipp starb deshalb in großen Kümmernissen.

Der dritte überlebende Sohn, Johann Reinhard, welchem wir den Beinamen „der Rheinbischofsheimer“ geben könnten, wird nach dem Kriege der Mittelpunkt unserer Darstellung werden.

Noch Jahre lang stritten sich die Feinde um unser Ländchen. Besonders viel zu leiden hatten die beiden festen Plätze Lichtenau und Willstett. Auch Kork wurde öfters von den Kroaten ausgeplündert. Schweighausen ging in Flammen auf und ist nie wieder erstanden. Im Jahre 1644 schlugen die Franzosen das kaiserliche Heer nach Schwaben zurück und besetzten