Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/104
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XIX. Die Franzosen fassen Fuß.
Die ganze Zeit über hielt Pfarrer Daniel Kirchner treulich bei seiner Gemeinde aus. Bisweilen lebte er in der äußersten Not, zumal die Kirchschaffnei Rheinbischofsheim mit seiner Besoldung beständig im Rückstand blieb. In einem Schreiben vom 27. Juni 1651 klagt er: „Es ist aus beigelegtem Extrakt zu ersehen, welchermaßen mir die Kirchschaffnei zu Bischofsheim von Anno 1636 incl. bis auf 1650 eine starke Summe an Dienstbesoldungsfrucht schuldig verblieben. Wann aber gleichwohl in berührten bösen Jahren ich jederzeit standhaftig, auch oft mit Lebensgefahr, die Kirch, Gottesdienst, auch in Wörten, Predigten, in Feyer- und Sonntagen, auch Bettagen und Kinderlehrhalten verrichtet, mein patrimonium (Vermögen) dabei zugesetzt, über das auch in große Schuld geraten, aus welcher ich mich noch zur Zeit nicht auswickeln kann.“
Am 13. Oktober 1633 verlor er durch den Tod seine „heißgeliebte Mutter Ursula Kirchnerin, Herrn Henrich Kirchners, Pfarrers zu Drusenheim, hinterlassene Wittib,“ welche Montags darauf begraben worden. Der Leichentext war Jes. 26, 20: „Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer, und schleuß die Thür nach dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe.“ Ja schon 15 Jahre hatte der Zorn Gottes gewährt, und 15 Jahre sollte er noch anhalten. Das war darum, weil nicht allein die Feinde des Evangeliums wider Gottes Gebot gesündigt hatten, sondern auch die Freunde.
Um diese Zeit that Graf Philipp Wolfgang einen Schritt, der sehr verhängnisvoll werden sollte. Er stellte nämlich wie andere elsässische Fürsten sich und sein Land „unter den Schutz der Krone Frankreich.“ Damit war der erste Anfang zu