Geschichte der Gemeinde Wegberg/028

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Geschichte der Gemeinde Wegberg
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10. Rathaus.

      Nachdem die Gemeinde am 13. Juli 1770 (s. nachstehende Urkunde Nr. 1) beschlossen hatte, ein „Brandtspruiten Huysken“ zu bauen, ergänzte sie diesen Beschluß (s. nachstehende Urkunden Nr.1–3) dahin, hiermit den Bau eines Schullokales zu verbinden, welches gleichzeitig als Rathaus dienen und Gefängnis und Wachstube enthalten sollte.

      Der Bau wurde 1771 begonnen und im folgenden Jahr vollendet. Veranschlagt war der Rohbau ohne Pliesterwerk auf 700 Pattacons (1 Pattacon = etwa 1 Reichstaler). Im Untergeschoß enthielt er Schullokal, Gefängnis und Wachstube, im Obergeschoß die Rathausräumlichkeiten. Der Bau entbehrte zwar jeden besonderen architektonischen Zierrates, und die Räumlichkeiten waren sehr niedrig gehalten, den damaligen Anforderungen genügte er jedoch. Die erste Gemeinderatssitzung im neuen Rathause fand am 3. Juni 1772 statt.

      Im Jahre 1819 wurde die Schule aus demselben in das Klostergebäude verlegt.

      1835 wurde das Rathaus gründlich ausgebessert und ein neues Spritzenhaus angebaut. Die Kosten betrugen 646 Thlr. 11 Sgr.

      1855 wird wiederum eine bedeutende Ausbesserung für 400 Thlr. ausgeführt.

      Als im Jahre 1894 das hinter dem Rathause am Marktplatze gelegene große Notar Michiel'sche Haus zum freiwilligen gerichtlichen Verkauf stand, beschloß der Gemeinderat unterm 24. Februar 1894 mit 15 gegen 1 Stimme, dieses Haus als Gemeindehaus anzukaufen und einer Kommission zu diesem Zwecke Vollmacht zu geben. Es wäre dann möglich gewesen, das alte, seinen Zwecken längst nicht mehr genügende Rathaus zu beseitigen, dadurch den Marktplatz zu vergrößern und neben ausreichenden Bureauräumen auch eine Dienstwohnung für den Bürgermeister nebst großem Garten zu erhalten. Der Bürgermeister Brenig hatte sich bereit erklärt, für die Wohnung 400 Mk. Miete zu zahlen. Der Ankauf wurde jedoch durch Beschwerden des 1. Beigeordneten und anderer Einwohner an den Kreisausschuß hintertrieben, in welchen vor allem das Bedürfnis für den Ankauf