Geschichte der Gemeinde Wegberg/003
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Vorwort.
Als der Verfasser Ende 1904 die Verwaltung der Bürgermeisterei und Gemeinde Wegberg übernahm, fand er das Gemeinde-Archiv in einem außerordentlich schlechten Zustand. Bei einer Umarbeitung der Registratur im Jahre 1898, insbesondere aber nach dem Umbau des Rathauses im Jahre 1903 waren die älteren Aktenstücke auf dem Speicher des Rathauses kunterbunt durcheinander auf einen Haufen geworfen worden. Die Kenntnis der älteren Vorgänge ist für den neu in eine Verwaltung Eintretenden notwendig, weil er sich durch diese am sichersten mit den Verhältnissen der Gemeinde vertraut machen kann, in Streitsachen ist sie aber unerläßlich. Meine Hauptsorge war daher zunächst, wenigstens etwas Ordnung in das Archiv zu bringen. Dabei fand sich, daß die Akten des Archivs nur bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurückreichten.
Das urkundliche Material aus der älteren Geschichte der Gemeinde ist also äußerst dürftig.
Außer 2 Armenrechnungsbüchern aus den Jahren 1756 und 1772 und verschiedenen Tauf-, Heirats- und Sterberegistern aus den Jahren 1656–1682, 1718–1754 sind im Gemeinde- wie auch im Pfarrarchiv nur wenig ältere Urkunden aus der Zeit vor 1795 vorhanden. Nur in der Schulchronik sind noch einige ältere Urkunden abschriftlich enthalten.
Dieser Mangel an urkundlichem Material ist in der Hauptsache wohl darauf zurückzuführen, daß die Gemeinde in der älteren Zeit das Grenzgebiet verschiedener Territorien war und daher viel unter den Stürmen des Mittelalters zu leiden hatte; dann aber auch auf die frühere Art der Verwaltung, wonach bis 1771 kein eigenes Rathaus vorhanden war und die Gemeinde-Urkunden von den jedes Jahr neu gewählten Bürgermeistern und Schöffen in ihren Wohnungen aufbewahrt wurden. Dabei wurden bei Übergabe der Geschäfte an den Nachfolger wohl meistens die Urkunden nicht mitübergeben und fanden