Gedenkblätter Friedrich Wölbling/008

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Gedenkblätter Friedrich Wölbling
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Gedenkblätter Friedrich Wölbling.djvu
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hanna, Odina Lydia als viertes Kind am 4. Oktober 1847 geboren. Getauft vom Vater selbst am 17. Oktober in Anwesenheit der Mutter und der 3 Geschwister. Magdalene und Elisabeth, beide gesund und blühend, wurden leider im Jahre 1848 in kurzer Frist den Eltern durch eine böse schnelle Krankheit entrissen. Der Schmerz der Mutter war groß und zerte sichtlich an ihnrer Gesundheit. Ich selbst, kaum ¾ Jahre alt, machte schwere Krankheiten durch, genas aber endlich und konnte erst mit zwei Jahren laufen.
Mein Vater hatte im Amt als junger Geitlicher genügend Arbeit gefunden, und richtete in Weißenfels vieles ein, was gut und heilsam für seine Gemeinde war, z.B. Bibel- und Missionsstunden, letztere waren noch recht unbekannt, dort sogar den Behörden! Durch Großvater Harnisch veranlaßt, schrieb er Aufsätze für die ev. Kirchenzeitung, gegründet vom Professor Hengstenberg zu Berlin. Auch arbeitete er 1842 ein Buch aus: “Christliche Geschichten zum Katechismus” für Schulen und Konfirmandenstunden zu benutzen. Durch Hengstenberg hörte ein Herr von Quast aus Radensleben von dem jungen Geistlichen in Weißenfels und seinen klaren, tüchtigen Predigten. Dei Pfarrstelle in Radensleben wurde vakant; und der Herr Patron wünschte einen bewußt gläubigen Mann dorthin zu haben. Er hörte den Vater predigen, und trug ihm gleich danach die Pfarrstelle in der Mark an. Da er in Weißenfels seiner streng positiven Richtung wegen bei Besetzung der Stellen, aufrückend an der Kirche übergangen war, so sach der Vater um so mehr in dem Ruf nach Radensleben eine freundliche Führung Gottes. Der Herr Patron schreibt in seiner Berufung: “Meine Wahl ist auf Pastor Wölbling gefallen, in welchem ich sowohl durch persönliche Bekanntschaft, als auch durch das Zeugnis gottesfürchtiger Männer, sowie durch die von ihm gehörten und gelesenen Predigten in Erfahrung gebracht habe, daß er auf dem festen Bekenntnis unserer evanglelisch-lutherischen Kirche stehe; und während seines zehnjährigen Amtes im Dienste dieser Kirche sich durch Reinheit seines christlichen Wandels, Lauterkeit der Lehre und Eifer im Dienste des Herrn bewährt hat. Gott der Allmächtige gebe seinen Segen, daß er sein neues Amt in Gottes Namen mit Freudigkeit antrete, und recht viele