Adlig Gauszen
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Hierarchie
Regional > Litauen > Adlig Gauszen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Adlig Gauszen
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Einleitung
Adlig Gauszen, Kreis Memel, Ostpreußen
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.[1]
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1820 Gausen, 1845 Gausden, n. 1845 Adlig Gaußen, 1895 Gaußen, lit. Gausai[2]
- Adlig Gaussen, Gausden[3]
- Gaussen, Gausden Semba
- Lit. Namen: Gauzai [4], Gausai[5]
Namensdeutung
Der Name weist auf Wohlhabenheit. Der Alternativname Gausden Semba sagt, dass dieser reiche Mann aus Semba/ Samblandia (Samland) stammt.
- prußisch "gasta, gasto" = Grundstück, Ackerstück, Land, Bereich
- "gastelis, gastlings" = Landbesitzer
- preußisch-litauisch "gausa" = Überfluss, Fülle, Vorrat
- "gaustis" = reicher werden, an Wohlstand zunehmen
Allgemeine Information
Politische Einteilung
1848 Adl. Vorwerk, 1916 Gutsbezirk[10]
1939 ist Gauszen ein Gutsbezirk in der Gemeinde Deutsch Krottingen.[11]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Adlig Gauszen gehörte 1912 und 1916[12] zum Kirchspiel Deutsch Crottingen.
Katholische Kirche
Adlig Gauszen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Adlig Gauszen gehörte 1932 zum Standesamt Krottingen.
Bewohner
Geschichte
Nach dem Tode von Ludwig Kraus 4.Sept. 1838 erwarb Adl. Crottingen Eduard Zeyse, welcher 1845 das Vorwerk Adlig Gaußen oder Gausden, 800 Mo. groß, an Hubert verkaufte. Diesem folgte in Gaußen der Sohn von Ludwig Kraus, Friedrich Albert Ludwig, diesem sein Sohn Louis Kraus, diesem 1893 Friedrici. Der Krug blieb bei Adl. Gaußen. Das Hauptgut Adl. Crottingen erwarb 1847 Benjamin Reisch, 1850 Carl Julius Schlick, Landrath a.D. des Kreises Niederung. Nach dessen Tode 1874 übernahm der älteste Sohn Leutnant Bernhard das Gut, welcher 21.Jan. 1909 unverheiratet starb und das Gut seinem jüngsten Bruder Eugen Schlick, Major a.D. seit 1905, vererbte. Die Ländereien der zum Gute gehörigen Bauern wurden bei der Regulierung durch Kauf dem Gute einverleibt. Sie betrugen 373 Mo. 102 Ru. Seit wann und woher das Gut im 18.Jahrj. auch „Neuhof Crottingen“ hieß, war nicht zu ermitteln. Auf dem Gebiete des Gutes, jetzt zum Theil auf dem Gaußener Terrain, befinden sich mehrere, offenbar vor langen Jahren, aber nicht zur Ordenszeit, künstlich angelegte Fischteiche.[13]
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999, S. 72
- ↑ Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff
- ↑ Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Sembritzki Johannes, Die Geschichte des Kreises Memel