Medenau

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Landratsamt Fischhausen 1910

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Fischhausen > Medenau



Einleitung

Medenau, Medenow (1255), in terra, que Medenouwe nuncupator (1263), in campis ville nostre Medenow (1326), villa nostra Medenaw in cameratu Medenaw (1362) [1], Samland, Ostpreußen

Name

Der Name weist auf Wald und bezieht sich auf einen Fluss "aqua Medenow (1327), welcher später Greibauer Fließ oder Laukefließ hieß. [2]

  • prußisch "medjan, median" = Wald
  • "Medziori" = heidnischer Priester, der Bäume segnet


Allgemeine Information

"Südlich vom Galtgarben ist das Kirchdorf Medenau zu erwähnen, das schon als altpreußische Ansiedelung bestanden hat. In der Nähe besiegte 1255 König Ottokar von Böhmen die Samländer. Von der später erbauten Burg sind nur ganz bescheidene Wallreste übriggeblieben. Die aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts stammende Kirche ist ein Feldsteinbau mit Ziegelecken. Auf dem Pfarrlande von Medenau erhebt sich seit 1881 ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Kaiser Wilhelm I. hielt hier 1879 gelegentlich des Kaisermanövers die Heerschau ab. Das Denkmal ist ein Granitobelisk, auf dem ein Adler sitzt. Auf der Vorderseite des Obelisken steht die Inschrift: "Mit Gott für König und Vaterland." Und auf der Vorderseite des Sockels liest man die Worte: "Seine Majestät der Kaiser und König Wilhelm I. beobachtete von dieser Feldmark das Manöver des ersten Armeekorps am 9. September 1879. Heil dem Heldengreise." Auf der Rückseite des Sockels steht: "Zur Erinnerung gewidmet von G.W. Loewner. Adl. Medenau, den 9. September 1881." [3]

Politische Einteilung

Medenau,

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Medenau war ein Kirchspiel.

Evangelische Kirchen

"Feldsteinbau mit Ziegelecken, polygonalem Chroabschluß und Turm aus Ziegeln aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Die ursprünglich flach eingezogene Decke wurde später durch ein Sterngewölbe ersetzt. Rechts an der Orgelempore blieben Reste gotischer Wandmalereien erhalten. Zur Innenausstattung gehören neben dem kostbaren Hauptaltar zwei gotische Altaraufsätze an den beiden Chorwänden. Die Mensa des Hauptaltars entstammt der Erbauungszeit, während der Aufsatz ebenso wie die Triumphbogenschranke auf 1704 zu datieren ist. Die beiden Hauptbilder zeigen unten die Kreuzigung und oben das Pfingstwunder. Zwischen den Säulen stehen auf Konsolen die vier Evangelisten. Wie auch die Emporen ist die von einem Engel gestützte Kanzel ein Werk aus dem Jahr 1668 mit der Darstellung des Pelikans auf der Tür und einem reich verzierten Schalldeckel. Die zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstandenen Schnitzwerke sind als Teil eines früheren Hochaltars anzusehen. Die Orgel wurde 1693/94 gebaut. Die beiden Glocken wurden nach Aussage ihrer Inschriften 1521 gegossen. Das Altargerät umfaßt Stücke vom 15.-18. Jahrhundert." [4]

Katholische Kirchen

Geschichte

  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Medenau wird wieder preußisch.
  • 1945 Medenau wird von der sowjetischen Armee besetzt.


Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Fischhausen

Adressbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Persönlichkeiten

  • Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
  • Gebhardt, Michael, zum Organist in Medenau 18./29.4.1759.
  • Grünmüller, Johann Ernst, Organist in Medenau, zum Pfarrer in Heiligenwalde 20.8/1.9.1758. [+ 11.10.1786, nachdem ihm sein Sohn Karl Ludwig Grünmüller, * Heiligenwalde 26.1.1762, bereits am 2.12.1785 als Pfarradjunkt beigeordnet worden war).
  • Hein, Heinrich Wilhelm, Student, zum Organist in Medenau 14.9.1758 [29.9.1765 zum Pfarrer für Kunzen und Sarkau, später Pfarrer in Powunden, 1773 bereits verheiratet, + 5.8.1779].

Verschiedenes

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

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Quellen

  1. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S.92
  2. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S. 92
  3. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.374
  4. Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S.34f Bd.II


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