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Aus Wikipedia Baltimore [ˈbɔːltɪmɔːɹ] (USA) ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Maryland und als independent city (kreisfreie Stadt) seit 1851 nicht mehr Teil des benachbarten Baltimore County. Baltimore hat ca. 615.000 Einwohner (Schätzung 2016, U.S. Census Bureau) und ist einer der bedeutendsten Seehäfen in den Vereinigten Staaten. Sie ist das Zentrum der Metropolregion Baltimore.
In Baltimore befinden sich das Wohnhaus und Grab des Schriftstellers Edgar Allan Poe und das des Schriftstellers und Satirikers Henry L. Mencken, welcher dort auch geboren ist. Baltimore ist weiterhin auch der Geburtsort des berühmten Baseballspielers Babe Ruth, des Schriftstellers Tom Clancy so wie des Musikers Frank Zappa und des Schwimmers Michael Phelps, der als erfolgreichster Olympionike aller Zeiten gilt. Baltimore war außerdem Inspirationsort für die amerikanische Nationalhymne. In der Stadt gibt es viele historische Gebäude und landesweit bekannte Denkmäler. Baltimore hat neben zwei großen Universitäten zahlreiche weitere Ausbildungseinrichtungen und Museen.
Geschichte
Die Stadt wurde im Jahr 1729 gegründet und nach dem ersten und zweiten Baron Baltimore benannt, den britischen Begründern der Maryland-Kolonie.
Der Name Baltimore ist irischen Ursprungs und nach einem anderen Baltimore in der irischen Grafschaft County Longford benannt. Zugrunde liegt das irische „Baile an Tí Mhóir“, was „Ort des großen Hauses“ bedeutet.
Anfangs als Hafen für den Tabakhandel angelegt, entwickelte sich die Stadt rasch zum Zentrum des Handels mit Europa und der Karibik. Als Philadelphia 1777 von den Briten besetzt wurde, tagte in Baltimore der Kontinentalkongress. Im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 unternahmen die Briten den Versuch, die von Baltimore aus agierenden Freibeuter auszuschalten. Die Schlacht am Fort McHenry im Jahre 1814, die daraus entstand, inspirierte Francis Scott Key zu dem Text der späteren amerikanischen Nationalhymne The Star-Spangled Banner.
Am 28. Dezember 1827 legte in Baltimore die Baltimore & Ohio Eisenbahngesellschaft den Grundstein für die erste Eisenbahnlinie der USA, die am 24. Mai 1830 feierlich eröffnet wurde. Sie war zunächst als eine Pferdebahn geplant, nach einem Wettrennen zwischen der Lokomotive Tom Thumb und einem Pferd musterte man bereits am 31. Juli 1831 alle Rösser aus und ging zu Dampfbetrieb über, obgleich das Pferd gesiegt hatte. 1835 kam es in Baltimore zu einer der schwersten Unruhen des 19. Jahrhunderts in den USA, nachdem die Bank of Maryland zusammengebrochen war und Anleger ihre Ersparnisse verloren hatten. Beim Eingreifen der Miliz wurden zwanzig Menschen getötet und rund einhundert verletzt.
1831 bis 1835 lebte der junge Edgar Allan Poe in Baltimore bei seiner Tante Maria Clemm. Er begann hier in großer Armut seine Laufbahn als Erfinder und Meister der Kurzgeschichte, lebte dann in Richmond (Virginia), Philadelphia und New York City, um 1849 auf bis heute nicht völlig aufgeklärte Art und Weise im Washington College Hospital in Baltimore zu sterben. Er ist auf dem Friedhof der ehemaligen presbyterianischen Westminster-Kirche (heute: Westminster Hall and Burying Ground) begraben.
Durch die gute Eisenbahnverbindung in den Mittleren Westen und durch die Einrichtung einer regelmäßigen Dampfschifffahrtsverbindung des Norddeutschen Lloyds von Bremerhaven nach Baltimore entwickelte sich der Hafen zum zweitgrößten Einwanderungshafen der USA nach New York.
Seit der Fertigstellung 1875 ist der Sitz des Bürgermeisters und des Stadtrates die Baltimore City Hall.
1886 entwickelte der deutsche Einwanderer Ottmar Mergenthaler hier die Linotype-Setzmaschine.
Am 7. Februar 1904 fielen bei einem Großbrand weite Teile der Stadt den Flammen zum Opfer. Vier Menschen kamen dabei ums Leben. Der geschätzte Sachschaden betrug rund 150 Millionen Dollar.
Im Anschluss an die Ermordung von Martin Luther King am 6. Mai 1968 kam es in Baltimore wie in über 100 anderen Städten zu gewalttätigen Ausschreitungen. In Baltimore waren diese besonders umfangreich, da in der Stadt der gesellschaftliche Wandel hin zur faktischen Rassentrennung besonders ausgeprägt war. Weiße zogen in die Vorstädte, während die Schwarzen in der alten Stadt zurückblieben. Der Gouverneur von Maryland Spiro Agnew reagierte ab dem 11. April mit besonderer Härte, seine Politik wird als Beginn der militärischen Aufrüstung der Polizei in den Vereinigten Staaten angesehen. Mehr als 10.000 Mann der Nationalgarde und der US-Armee wurden in die Stadt gerufen, über 5000 Festnahmen folgten, die meisten wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre.
24 Stätten in der Stadt haben aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung den Status einer National Historic Landmark. 294 Bauwerke und Stätten Baltimores sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 11. November 2017).