Frisch (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

  • mittelhochdeutscher Übername "vrisch" => "frisch, neu, jung, munter"
  • Patronym nach (Fried)rich

Varianten des Namens

  • Frische (um 1295) , Frisch (um 1395)
  • Frische (um 1256 = Friederich)
  • Frische (um 1312/1328 = Fritsche Halbsester)
  • Frisch (um 1395 = Fricz Wuster)


Geographische Verteilung

Landkreis Rottweil

1460 waren ein "Frischans" (oder Hans Frisch) und ein "Frischaintz" (oder Heinz Frisch) Hofbesitzer in Bösingen (Landkreis Rottweil). Es ist denkbar, dass Frischhans auch zum Familienname wurde.


Relativ Absolut
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Bekannte Namensträger

Johann David Frisch

Württembergischer Konsistorialrat, General-Superintendent, Abt zu Adelberg, Stiftsprediger zu Stuttgart und Mitglied des Landschaftlichen Engeren Ausschusses.

Quelle: Dornstetter Heimatbuch [1]


Johann David Frisch wurde am 21. August 1676, dem großen Brandjahr Dornstettens, in Dornstetten (Württemberg) geboren. Seine Eltern waren Johann David Frisch, Vogt in Dornstetten 1674—1678. Der Vater kam von Stuttgart und ging 1678 nach Liebenzell, wo er 1705 gestorben ist. Die Mutter Klara Augusta war eine geborene Rühle von Calw. Väterlicherseits stammte Frisch von hohen Staatsbeamten in Stuttgart und Tübingen ab, mütterlicherseits war er ein Enkel des uns schon aus der Kirchen- und Schulgeschichte bekannten Dr. Johann Valentin Andrea, der noch während des 30jährigen Krieges den Aufbau des Kirchen- und Schulwesens in Württemberg mit Erfolg betrieb, und ein Ur-ur-Enkel Jakob Andreas, der unter Herzog Christophs Sohn Ludwig vielgeschäftiger Kanzler des Herzogtums war und die Evangelischen zu einigen versuchte. Im 4. Grad war er ein Nachkomme des württembergischen Reformators Johannes Brenz.

Die erste Merkwürdigkeit in seinem Leben war, dass, wie es heißt, seine Taufe unter freiem Himmel geschah. Am 8. Mai 1676 ist ja die ganze ummauerte Stadt abgebrannt, „nur allein das Amtshaus ist stehen blieben", wie ein Zeitgenosse meldet. Ausgebrannt ist auch die Martinskirche, d. h. alles, was brennbar war: der Dachstuhl, die hölzerne Turmspitze, das Innere der Kirche. Nur die Außenwände und der Steinturm blieben stehen. Ob nun die Taufe des Vogtkindleins im August unter freiem Himmel innerhalb der Kirchenmauern oder außerhalb derselben stattgefunden hat, ist nicht eindeutig zum Ausdruck gebracht, aber man darf vermuten, dass sie innerhalb der stehen gebliebenen Kirchenmauern, aus denen man zum Himmel sah, stattgefunden hat.

Er besuchte die Schulen Stuttgart und Cannstatt. 1691 wurde er als Heimzögling in die Klosterschule Maulbronn aufgenommen, dann 1693 in das Pfarrseminar Bebenhausen. 1695 fand seine Aufnahme in das Theologische Stift in Tübingen statt. 1697 erhielt er die Magisterwürde und ein Jahr später wurde er von Herzog Friedrich Carl als Hauslehrer für die drei Prinzen Heinrich Friedrich, Maximilian Emanuel und Ludwig Friedrich bestellt und blieb in dieser Stellung 3 Jahre, bis die Prinzen ihre Reisen antraten. Während dieser Zeit setzte er seine theologischen Studien fort, wurde 1700 beim herzoglichen Konsistorium in Stuttgart geprüft und das Jahr darauf zum Vikar und Diakon an der St. Leonhardskirche in Stuttgart bestellt. 1704 wurde er Diakon im Spital, 1707 im Stift, 1714 Pfarrer an der St. Leonhardskirche zu Stuttgart. Zu diesem Pfarramt verlieh ihm der Herzog 1720 die Abtei und General-Superintendenz Adelberg im Schurwald zwischen Fils und Rems.

1701 verheiratete er sich mit Anna Magdalene Jäger. Sie war die älteste Tochter des damaligen Konsistorialrats und Stiftspredigers Johann Wolfgang Jäger zu Stuttgart, auch Prälat zu Maulbronn und nachmaligen Kanzlers in Tübingen. Die Ehe war mit 17 Kindern gesegnet, wovon aber 10 dem Vater im Tod vorangingen.

1726 wurde Frisch Prediger an der Stiftskirche in Stuttgart und Konsistorialrat und später dann zum Mitglied der Landschaft (des Landtags) erwählt. Allen seinen Ämtern stand er mit geistiger Überlegenheit, Treue und großem Fleiß vor, verbunden mit einer brennenden Liebe zum württembergisch-lutherischen Bekenntnis. In seinem 41jährigen Predigeramt hat er verschiedene Schriften herausgegeben, insbesondere die Erklärung des Psalters Davids. Von der „neu klingenden Harpfe Davids", gedruckt 1731, ist noch ein Stück in Dornstetten vorhanden. Er war mit Engbrüstigkeit behaftet und litt zuzeiten stark darunter.

Am 8 Januar 1742 erlag er einem Schlagfluß. Seine letzten Worte waren: „Ich weiß, an wen ich glaube."

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Literaturhinweise

Brechenmacher, Josef Karlmann 1957-60 Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. 1. Band (A-J), S.508/9.


Wössner Johannes und Bohn Karl: Heimatbuch der Stadt und des alten Amts Dornstetten . Stadt Dornstetten 1986

Daten aus FOKO

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Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Frisch


Weblinks