Franken

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Disambiguation notice Franken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Franken (Begriffsklärung).


Dieser Artikel behandelt das Gebiet Franken im Bundesland Bayern, bestehend aus 3 bayerischen Regierungsbezirken.

Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Bayern > Franken

Lokalisierung von Franken innerhalb des Bundeslandes Bayern

Einleitung

Die Landschaft Franken, wie seit Gründung des fränkischen Reichs die Sitze des Volks der Franken am Rhein, Main, Neckar genannt wurden, blieb auch nach der Trennung Frankreichs von Deutschlands ein großes Reichsland (Heimat der fränkischen Kaiser). Unter Kaiser Heinrich II. kam die Herzogswürde in Franken an Konrad von Worms, der 1024 deutscher König wurde, und blieb seitdem mit der Königswürde verbunden. Es zerfiel in Rheinfranken u. Ostfranken, wovon ersteres 1155 die Unterlage der Rheinpfalz wurde, während sich im letztem selbständige Landeshoheiten (die Bischöfe von Bamberg, Würzburg, Fulda, die Grafen von Henneberg u.a.m.) ausbildeten.

Wappen

Fränkischer Rechen

Im Mittelalter und den vergangenen Jahrhunderten gab es in diesem Gebiet keinen vereinten politischen Staat Namens Franken, nur eine Vielzahl an früher eigenständigen Staaten und zahlreichen kirchlichen und weltlichen Herrschaftsgebieten. Daher gab es auch kein historisches Wappen für gesamt Franken. Unabhängig davon wurde inzwischen der weiß-rote Fränkische Rechen das gemeinsame Symbol für Franken, sowohl im großen Staatswappen von Bayern als auch in den Wappen aller drei fränkischen Regierungsbezirke.

Allgemeine Information

Franken liegt im Norden von Bayern und besteht aus:

Dies sind drei von Bayerns sieben Regierungsbezirken. Mittelfranken ist flächenmäßig der zweitkleinste, jedoch einer der dichtbesiedelsten Regierungsbezirke. Oberfranken ist einer der kleinsten, sowohl flächenmäßig als auch bevölkerungsmäßig. Unterfranken liegt bevölkerungsmäßig an vierter und flächenmäßig an fünfter Stelle.

Daten: 2003 Fläche in qkm    Bevölkerungszahl    Einwohner /qkm
Mittelfranken    7.245 1.706.615 236
Oberfranken 7.231 1.109.674 153
Unterfranken 8.531 1.344.740 158
Franken gesamt 23.007 4.161.029 181
Bayern gesamt    70.549 12.423.386 176

(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Genesis online)

Mittelfranken

Mittelfranken liegt im Nordwesten von Bayern und grenzt an alle anderen bayerischen Regierungsbezirke (ausgenommen Niederbayern). Im Westen grenzt es auf ca. 180 km an das Bundesland Baden-Württemberg. Die erste deutsche Eisenbahn die jemals gebaut wurde, fuhr 1835 zwischen Nürnberg and Fürth (Bayern).

Oberfranken

Oberfranken liegt im Nordosten von Bayern. Im Norden grenzt es an das Bundesland Sachsen, im Nordosten an Thüringen und innerhalb Bayerns an die Regierungsbezirke Mittelfranken, Unterfranken und Oberpfalz. Im Osten grenzt es an Tschechien. Durch die deutsche Wiedervereinigung und die Öffnung der Grenzen zu Osteuropa ist Oberfranken vom ehemaligen (Zonen)-Grenzgebiet in das Zentrum Europas gerückt.

Unterfranken

Unterfranken liegt im Nordwesten und ist der nördlichste Teil von Bayern. Es grenzt an die bayerischen Regierungsbezirke Mittelfranken und Oberfranken sowie an die Bundesländer: im Nordwesten Hessen, im Nordosten Thüringen und im Südwesten Baden-Württemberg.

Politische Einteilung

Das Gebiet von Franken besteht aus diesen drei bayerischen Regierungsbezirken:

Regierungsbezirk   Mittelfranken Oberfranken Unterfranken
Verwaltungssitz Ansbach Bayreuth Würzburg
Landkreise 7 9 9
  Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Fürth, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim , Nürnberger Land, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Wunsiedel im Fichtelgebirge Aschaffenburg, Bad Kissingen, Haßberge, Kitzingen, Main-Spessart, Miltenberg, Rhön-Grabfeld, Schweinfurt, Würzburg
Kreisfreie Städte 5 4 3
  Ansbach, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Schwabach Bamberg, Bayreuth, Coburg, Hof, Aschaffenburg, Schweinfurt, Würzburg
Gemeinden 205 214 308
Karte (BLZ) Mittelfranken Oberfranken Unterfranken
weitere Karten siehe hier siehe hier siehe hier

Struktur vor 1972/78

In 1972/78 führte Bayern eine große Landkreisreform und Gemeindereform durch. Das Ziel war die Anzahl an existierenden Landkreisen, Kreisfreien Städten und Gemeinde zu verringern.

Kirchliche Einteilung

Historisch bedingt ist Mittelfranken stärker protestantisch als jeder der anderen bayerischen Regierungsbezirke. Seit 1527/28 und der Reformation (1517-1555) ist die Mehrheit der Bevölkerung dort evangelisch. Oberfrankens Bevölkerung ist eine Mischung aus Protestanten und Katholiken. In 9 Landkreisen sind die Einwohner mehr protestantisch, während 5 Landkreise stärker katholisch sind. Unterfranken ist überwiegend stärker katholisch als die beiden anderen fränkischen Regierungsbezirke.

Evangelisch-Lutherisch

Evangelisch-Reformiert

Römisch-Katholisch

Jüdisch

Religion der Bevölkerung (1987)

Religion der Bevölkerung (1987) Bevölkerungszahl    Römisch-
Katholisch
    
Evangelische
Kirche
(**)
Jüdisch   weitere
Religionen
Keine   
total % % % % %
Bayern 10.902.643 67 24 0,05 4 5
Mittelfranken (Detail) 1.521.484 36 54 0,04 5 6
Oberfranken (Detail) 1.036.576 46 50 0,01 2 2
Unterfranken (Detail) 1.202.711 75 20 0,02 2 3

(**) incl. Freikirchen

(Daten: 1987, Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Genesis online)

Geschichte

Franken (Mittelfranken, Oberfranken, Unterfranken) wurde erst Teil von Bayern zwischen 1803/1806/1810. Davor bestand das Gebiet Jahrhunderte lang aus verschiedensten eigenständigen Staaten, freien Reichsstädten[1] sowie kirchlichen und weltlichen Besitztümern. Es war in der Vergangenheit nie ein vereinter politischer Staat.


Im Jahre 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss[2] verloren bereits einige der kleineren selbständigen Staaten, sowie Reichsstädte (durch die Mediatisierung[3]) und kirchliche Besitztümer (nach der Säkularisation[4]) ihre Eigenständigkeit und wurden Teil des Kurfürstentum Bayern. Dieses wurde 1806 zum Königreich Bayern erhoben und erwarb in den folgenden Jahren aufgrund damaliger historischer Ereignisse die restlichen fränkischen Territorien.

siehe auch:

Historische Politische Struktur

Vor 1806 bestand das Gebiet von Franken aus einer Vielzahl eigenständiger Staaten sowie kirchlichen und weltlichen Besitztümern (Kleinstaaterei).

Verwaltungsorganisation

Genealogische und Historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V.

Historische Gesellschaften

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie


Ortslexika und Karten

Ortslexika

Karten

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Heimat- und Volkskunde

Ethnologie

Die Franken
Der Stamm der ca. 4,1 Mio. Franken lebt in den Regierungsbezirken Mittelfranken, Oberfranken, Unterfranken. Diese Gebiete sind erst seit dem frühen 19. Jahrhundert bayerisch.

Auswanderung

Regionale Kulinarische Spezialitäten

Regionale Landschaften

  • Mittelfranken liegt im wesentlichen zwischen dem Fränkischen Jura im Süden und Osten und der Frankenhöhe und südlichem Steigerwald im Westen. Der südliche Steigerwald mit dem Hohenlandsberg als höchste Erhebung (498 m) geht nach Osten in das Mittelfränkische Becken über. Nach diesem Haupttalzug - der Senke von Rednitz/Regnitz - formiert sich die Landschaft langsam zur Hochfläche des Fränkischen Jura. Südlich im Naturpark Altmühltal ragt als sowohl höchster Punkt des bayerischen Jurazuges als auch Mittelfrankens mit 689 Metern der Hesselberg empor. Landschaftliches Kernstück der südlichen Frankenalb ist das Altmühltal mit seinen tiefen Taleinschnitten und den burgenüberragten Orten.
    Die größten Flüsse in Mittelfranken sind: Regnitz, Rednitz, Pegnitz, Aisch, Altmühl.
  • Landschaftlich ist Oberfranken bestimmt durch grüne Mittelgebirge und reizvolle Flußtäler, durch das Fichtelgebirge, den Frankenwald, den Fränkischen Jura, das Bayerisches Vogtland und den Oberlauf des Flusses Main mit seinen vielen Nebenflüssen.
    Die größten Flüsse in Oberfranken sind: Main, Saale, Pegnitz, Regnitz, Röden, Itz, Weismain, Wiesent, Rodach, Kronach, Steinach, Selbitz, Eger.
  • Unterfranken ist die Landschaft der Bildstöcke (Tilman Riemenschneider), Kirchen, Burgen und romantischer Schlösser. Der Weinbau hat hier nachweislich eine über 1200 Jahre alte Tradition. Der Frankenwein zählt zu den deutschen Spitzenweinen und ist ein absolutes Spitzenerzeugnis in Europa.
    Der größte Fluss in Unterfranken ist der Main, er bildet das Rückgrat und die Lebenslinie dieser Region.

Anmerkungen

  1. Artikel Reichsstadt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  2. Artikel Reichsdeputationshauptschluss. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  3. Artikel Mediatisierung. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  4. Artikel Säkularisation. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Weblinks

Genealogische Webseiten

Genealogische Mailinglisten und Internetforen

Historische Webseiten

Weitere Webseiten


Wappen des Bundeslandes Bayern Regierungsbezirke im Bundesland Bayern (Bundesrepublik Deutschland)

Mittelfranken | Niederbayern | Oberbayern | Oberfranken | Oberpfalz | Schwaben | Unterfranken


Landkreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Mittelfranken (Bundesland Bayern)

Landkreise: Ansbach | Erlangen-Höchstadt | Fürth | Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | Nürnberger Land | Roth | Weißenburg-Gunzenhausen
Kreisfreie Städte: Ansbach | Erlangen | Fürth | Nürnberg | Schwabach


Landkreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Oberfranken (Bundesland Bayern)

Landkreise: Bamberg | Bayreuth | Coburg | Forchheim | Hof | Kronach | Kulmbach | Lichtenfels | Wunsiedel im Fichtelgebirge
Kreisfreie Städte: Bamberg | Bayreuth | Coburg | Hof


Landkreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Unterfranken (Bundesland Bayern)

Landkreise: Aschaffenburg | Bad Kissingen | Haßberge | Kitzingen | Main-Spessart | Miltenberg | Rhön-Grabfeld | Schweinfurt | Würzburg
Kreisfreie Städte: Aschaffenburg | Schweinfurt | Würzburg