Franconia Sacra - Geschichte und Beschreibung des Bisthums Würzburg/003

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Franconia Sacra - Geschichte und Beschreibung des Bisthums Würzburg
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Landkapitel Lengfurt: Allgemeines

Wirzburg, worin er das dem Bisthum zustehende Zehntrecht bestätigt, nennt als Gaue, innerhalb deren Gebiet der Zehnt zu erheben war: Waldsaze, Tubargewe, Wingartweiba, Jagasgewe, Mulachgewe, Neckargewe, Chohargewe, Rangewe, Iphgewe, Ilasagewe, Grapheld, Tullifeld, Salagewe, Weringewe, Gozfeld et Badanachgewe.[1] Der Zehnt in diesen Gauen sowie die im Diplom vom 21. Nov.889 aufgezählten Kirchen war, wie die von Bischof Arno vorgelegten Urkunden (praecepta) Karl's d. Gr. und Ludwig d. Fr. bezeugten, von König Karlmann bei Errichtung des Bisthums Wirzburg als dessen Dotation geschenkt worden.[2] Weil der Waldsassengau die herzogliche Burg in sich schloß, wird er in obigem Diplom als Residenzgau an erster Stelle genannt.

Die älteste Nachricht über den Waldsassengau erhalten wir durch eine von Karl d. Gr. im H. 775 zu Düren ausgestellte Urkunde, durch welche er das von einem gewissen Troandus erbaute und mit seinem Eigengute dotirte Klösterlein Holzkirchen an der Albstadt im Waldsassengau dem Abte Sturmius zu Fulda übergiebt (monasteriolum cognominatum Holzkiricha in pago Waldsassin super fluvium Albstat, quod Troandus a novo fundamine jure proprietatis suae visus fuit aedificasse). [3]

Eine weitere Nachricht über den Waldsassengau giebt eine Urkunde vom 14. Okt. 779, die allerdings nur in einer Abschrift aus der Zeit des Bischofs Heinrich I. um das Jahr 1000 vorhanden ist, deren Wortlaut aber ganz anders in der Sprache zur Zeit Karl's d. Gr. abgefaßt ist. Der königliche Zendgraf Ebirhard stellte nämlich mit Zuziehung der Vornehmen und Aeltesten der Provinz die Grenze der Markung Wirzburgs links und rechts des Maines fest, indem er mit den namentlich aufgeführten Zeugen die ganze Markung umging und in der hierüber am 14. Oktober im 12. Jahre der Regierung Karl d. Gr. im Waldsassengau (in pago Waltsazzi) öffentlich vor den versammelten Zeugen gefertigten Urkunde die einzelnen Markungspunkte bezeichnet.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang. Der links des Maines (in occidentali parte fluvii nomine Moin) gelegene Theil der Markung gehörte nach dieser Urkunde zum Waldsassengau.

Ferner wird der Waldsassengau genannt in der Urkunde d.d. Fulda XIII. cal. Majas (19. April) 788, in welcher Graf Manto und sein Bruder Megingoz dem vom Abte Baugolfus geleiteten Kloster Fulda zwei Theile im Dorfe Pirchanefelt (Birkenfeld) in pago Waldsasse schenken. [4]


  1. Eckhardt, comment. de reb. Franc. orient. II. 712.
  2. a.a.O. S. 711.
  3. Schannat, corp. tradit. Fuldens. Nr. 45 S. 24 -- Dronke, cod. dipl. Fuld. Nr. 51 S. 33 -- Eckhardt, a.a.O.I.S. 639
  4. Schannat, trad, Fuld. Nr. 83 S. 41. -- Dronke, cod. dipl. Fuld. Nr. 87 S. 53. -- Dronke, tradit. et antiqu. c. 5 Nr. 15 S. 24.