Fürstentum Schaumburg-Lippe
Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen. Dazu gehörte auch das Fürstentum Schaumburg-Lippe.
Lippe ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lippe (Begriffsklärung). |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Fürstentum Schaumburg-Lippe
Einleitung
Flagge
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
→ Kategorie: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe
Katholische Kirchen
Geschichte
Schaumburg-Lippe war zunächst Grafschaft. 1807 trat der regierende Graf dem Rheinbund bei und nahm den Fürstenrang an.
1640/1647 erhielt Graf Philipp von Lippe über seine Schwester, welche die Mutter des letzten, 1640 gestorbenen Grafen von Schaumburg war, einen Teil der Grafschaft Schaumburg, nämlich die Ämter:
und vereinigte sie unter nomineller Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel mit seinen lippischen Besitzungen
- Lipperode und
- Alverdissen zum Fürstentum Schaumburg-Lippe, während Pinneberg an Dänemark, Lauenau und ein Teil von Hameln an Braunschweig-Lüneburg sowie der Rest der Grafschaft Schaumburg:
- Schaumburg
- Rinteln
- Rodenberg
- Sachsenhagen (teilweise) an Hessen-Kassel kamen.
Erbteilung
Nach seinem Tode begründeten seine Söhne die Hauptlinie Bückeburg mit der Residenz in Bückeburg und die Nebenlinie Alverdissen.
1748 mußte das Amt Blomberg (historisch) an das Fürstentum Lippe abgetreten werden. 1777 ging die Grafschaft Schaumburg von der Bückeburger Hauptlinie an die ohne Landeshoheit abgezweigte Alverdissener Nebenlinie über. Sie mußte das Amt Schieder (historisch) an das Fürstentum Lippe abtreten, das 1812 auch Alverdissen kaufte.
- 1807 trat der regierende Graf dem Rheinbund bei und nahm den Fürstenrang an.
- 1815 schloß er sich dem Deutschen Bund an
- 1816 gab er eine landständische Verfassung. Durch rechtzeitige Anlehnung an Preußen rettete das Fürstentum 1866 seinen Fortbestand.
- 1871 wurde es zweitkleinster Bundesstaat des Deutschen Reiches. Im Lippischen Erbfolgestreit von 1895-1905 vermochte der Fürst seine Ansprüche auf Lippe nicht durchzusetzten. Am 15.09.1918 trat er zurück.
- 16.11.1918 wurde Schaumburg-Lippe Freistaat und erhielt am 24.02.1922 eine neue Verfassung. Der aus wachsenden finanziellen Schwierigkeiten sinnvolle Anschluß an Preußen scheiterte in Abstimmungen von 1926 und 1930. 1933-45 unterstand Schaumburg-Lippe (1939: 40 Quadratkilometer. 53200 Einwohner) einem Reichsstatthalter, blieb aber verwaltungsmäßig selbständig.
- 01.11./23.11.1946 kam es zu Niedersachsen.
Volksentscheid
Ein Volksentscheid vom 19.01.1975 forderte ein selbständiges Land Schaumburg-Lippe, wirkte sich rechtlich aber nicht aus.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Adressbücher
Militär- und Kriegsquellen
- Personen aus in den Verlustlisten 1870/71 Preußen und Baden
- Personen aus Schaumburg in den Verlustenlisten 1.Weltkrieg
Bibliografie
- Volltextsuche nach Fürstentum Schaumburg-Lippe in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Schmidt, G.: Die alte Grafschaft Schaumburg 1920
- Maack, W.: Die Grafschaft Schaumburg 2. A. 1964
- Busch, F.: Schaumburgische Bibliographie 1964
- Knake, G.: Preußen und Schaumburg-Lippe 1866-1933. 1970
Periodika
- Neue Westfälische Zeitung : Nachrichtenblatt der allliierten Militärbehörde / Ausgabe I, Lippe und Schaumburg-Lippe, 1945, Digitalisat
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
nach dem Ort: Fürstentum Schaumburg-Lippe
Anmerkungen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Schaumburg-Lippe. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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