Eupen und Umgegend (1879)/202

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Von dieser Zeit an lag fast immer spanische Besatzung auf dem Hause Lontzen und erst durch eine am 22. Juni 1584 zu Limburg ausgestellte Urkunde wurde dem von Goldstein das Schloß Lontzen zur eignen Bewachung wieder übergeben, unter der Bedingung, daß er dem Gouverneur zu Limburg, Seigneur de Rebrochy das Oeffnungsrecht für sich und die Truppen des Königs von Spanien bewilligt und zugleich verspricht, das Schloß durch seine eignen Leute recht gut verwahren und bewachen zu lassen.

       Bei Wilhelm von Goldsteins im Jahre 1598 erfolgten Tode kamen dessen Güter zu Lontzen nebst der Erbvogtei durch Erbtheilung unter seinen beiden Töchtern Katharina und Elisabeth von Goldstein, an die Erstere, welche mit Johann Schellard von Obbendorf verheirathet war. Er wurde jedoch erst im Jahre 1606 mit diesen Gütern und der Erbvogtei belehnt, weil zwischen ihm und dem Probste Heinrich von Vlatten zu Aachen über die Art der Belehnung Zwistigkeiten entstanden waren, die selbst einen Rechtsstreit herbeiführten, welcher Jahre lang währte, jedoch endlich zu Gunsten des Erbvogtes entschieden worden zu sein scheint.

       Nach dem Tode dieses Besitzers wurde 1614 sein Sohn Friedrich mit der Besitzung belehnt, von welchem sie wieder dessen Sohn Adam Wilhelm von Schellard zu Obbendorf, Herr zu Gürtzenich 1636 erhielt, bis sie nach dessen Tode, 1656, sein Sohn Joseph Arnold, Freiherr von Gürtzenich, Lontzen und Rolsdorf, Geheimer Rath des Kurfürsten von der Pfalz, jülich'scher Hofmeister und Kommissarius, Amtmann zu Nörvenich und des Dingstuhles Hambach mit erhielt. 1718 wird dessen ältester Sohn Johann Wilhelm Joseph Graf von Schellard, Obbendorf, Herr zu Gürtzenich, kaiserlich königlicher Oberst u.s.w. Besitzer, welcher es 1732 an Jakob Heinrich, Reichsgrafen von Harscamp, General in kurpfälzischen Diensten, Gouverneur der Festung Jülich, Oberst eines Infanterie-Regimentes verkaufte. Dieser ließ im Jahre 1746 das alte Schloß, das theils durch Kriegsbegebenheiten, besonders aber dadurch viel gelitten hatte, daß zuletzt im Jahre 1696 etwa hundert Mann brandenburgische Volontäre über Jahr und Tag dort in Garnison gelegen und daß