Eupen und Umgegend (1879)/195

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Eupen und Umgegend (1879)
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in die Weser mündendes Gewässer überschreiten, gehen wir gerade gegenüber einen steilen Fußweg bergan, der eng begränzt ist von niedrigem Gehölz, das aber doch die Sonnenstrahlen zu mildern und kühlenden Schatten zu geben vermag. Die steile Steigung geht in eine weniger ermüdende über und wir wandern nun immer denselben Weg innehaltend fort, hören nicht selten den blöckenden Ruf eines Rehbockes, auch das melodische Klingen der Glocken des weidenden Viehes und den Gesang und das Gezwitscher zahlloser Waldvögel. So weiter kommen wir nach einer Wanderung von zusammen etwa ein und einer halben Stunde von unserem Ausgangspunkte nach der Försterwohnung „Mospert II“, wo wir von den biederen Förstern gern mit einem Glase Milch bewirthet werden. Diese Ruhezeit benutzen wir zu einer Umschau, die uns reichlich befriedigt und uns an Wolfgang Müller's Dichtung erinnert:

Die Luft so still und der Wald so stumm
An dieser bewachsenen Halde,
Ein grüngewölbtes Laubdach ringsum,
Ein Wiesenthal unten am Walde.
Wildblühende Blumen sprießen umher,
Rings fließen süße Düfte,
Ohne Rauschen raget der Bäume Meer
Hoch in die sonnigen Lüfte.

       Von hier aus führt eine von der königlichen Forstverwaltung neu angelegte Straße bergab durch schön bestandenen Wald und bietet bei den vielfachen Wendungen oft und mannichfach verschiedene romantische herrliche Aussichten nach dem tief unten sich hinziehenden Weserthale. Eine gar prächtige und durchaus nicht ermüdende Wanderung, auf der wir nach nicht langer Zeit im Thale und an der Weser anlangen. Wir überschreiten diese auf einer steinernen Brücke und folgen nun dem Laufe des Flusses auf dessen linkem Ufer eine kurze Strecke, bis ein Flüßchen, der „Getsbach“ oder auch „Schwarzbach“ genannt abermals die Straße durchschneidet und sich hier mit der Weser vereint. Ueber diesen Bach führt wieder eine steinerne Brücke, die wir aber links liegen lassen, unsern Weg über einen, die Weser